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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11
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Page - 233 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11

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233 Die Stokaver Dalmatiens werden auf Grund der Vertretung des ö durch i oder durch und i^e, z. B. vöra (Glaube), cköliti (theilen) durch vira, ckiliti, oder v^ers. «ii^Iili in zwei große Gruppen gesondert: die Jkaver nud Jekaver, die sonst in der Sprache nur unbedeutend von einander abweichen. Doch unterscheidet man im Jekavischen wieder drei Unterarten: die ragusauische, die bocchesische (oder montenegrinische) und die herzegowinische Sprechart, welche letztere in Dalmatien in der Umgebung von Ragusa (Zupa, Cauali) und in einigen Ortschaften in den Bocche (Castelnnovo, Risano) gesprochen wird. Die Haupt- unterschiede unter diesen drei Mundarten bestehen darin, daß im Ragusanischen, wie wir sahen, das italienische Element stark vertreten und Spuren von der einstigen Cakavstina bemerkbar sind, dasBocchesische die alteBetonnng erhalten hat, während das Herzegowinische die reinste, entwickelteste und wohl auch die schönste nicht nur unter den Mundarten Dalmatiens ist, sondern unter den serbischkroatischen Mundarten überhaupt. Dieser Vor- züge wegen wurde sie schon durch die alten Ragnsaner und dann in der neueren Zeit wieder durch Vuk Karadzic und Ludwig Gaj zur Schrift- und Literatursprache erhoben. Die Schönheiten dieser Mundart beruhen auf einer ganz originellen und Poetischen Darstellungsweise der Gedanken (sie ist par exesllence die Mundart der Volkspoesie) und in einem ganz melodischen Klang. Safarik muß sie vor Augen gehabt haben, als er von der serbischkroatischen Sprache schrieb, sie übertreffe an Weichheit, Milde und melodischem Klang, den er im Gesang und in der Poesie mit dem Ton der Violine vergleicht, weit ihre übrigen Schwestern und könne nach gelungener Ausbildung in Rücksicht auf Wohlklang den ersten Rang unter denselben beanspruchen. Diese Anmuth unserer Sprache entspringt aus einer ebenmäßigen Vertheilnug der Cousouauteu, unter denen die wohlklingenden Palatallaute in ziemlicher Anzahl vertreten sind, und dem. wechselnden Spiel der volleren Vocale, aber vor Allem aus ihrer überaus künstlichen Betonung, deren Haupteigeuschafteu dariu bestehen, daß es vier verschiedene und bewegliche (nicht an eine bestimmte Silbe gebundene) Acceute und feste Quantitätsunterschiede gibt und daß die Tonhöhe (das Hauptmerkmal der alten Betonung) nicht nur in der accentnirten Silbe neben der Ton- stärke (dem Hauptmerkmal der modernen Betonung), wie es unsere Musiker nachgewiesen haben, zur Geltung kommt, sondern selbst über alle der betonten nachfolgenden Silben (kurze und lange) in einem ebenmäßigen Herabsinken sich ausdehnt, wodurch eine Modulation der Stimme bedingt wird, welche unserer Sprache einen höchst musikalischen Charakter verleiht. Was die geographische Verbreitung der beiden Hanptdialecte der Cakavstina und Stokavstiua in Dalmatien anbelangt, so umfaßt die letztere ein weit größeres Gebiet als die erstere, welche nur auf die Inseln (mit Ausnahme von Meleda und der kleineren Inseln in der Nähe von Ragusa) und im Festlande auf den Küstensaum in Nove gradi und von
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Volume 11
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Dalmatien
Volume
11
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
15.54 x 21.83 cm
Pages
370
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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