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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11
Page - 234 -
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Page - 234 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11

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234 Nona bis einschließlich Spalato, dann auf die Westhälfte des ehemaligen Freistaates Poglizza und die Westhälfte der Halbinsel Sabbioncello (Peljesac) beschränkt ist. Das übrige Land wird von den Stokavern bewohnt, und zwar erstrecken sich die Jkaver über ganz Nord- und Mitteldalmatien bis zur Halbinsel Sabbioncello, in deren südlicher Hälfte schon jekavisch gesprochen wird, und von dort weiter über ganz Süddalmatien. Unter den Insulanern gehören zu den stokavischen Jekavern die Meledaner und die Bewohner der drei kleinen Inseln bei Ragusa (Jsola di mezzo, Giuppana und Calamotta, slavisch: Lopnd, Sipan und Kolocep); Jekaver sind ebenso die Lagostaner, die aber sonst überwiegend cakavisch sprechen. Die Cakaver nahmen einst in Dalmatien einen weit größeren Raum ein als jener, über welchen sich heute ihre Wohnsitze erstrecken. Es waltet beinahe kein Zweifel ob, daß sie vor dem XV. Jahrhundert alle Gegenden innehatten, welche heutzutage von ikavisch sprechenden Stokavern besetzt sind. Daß auch Ragusa einst dem cakavischen Dialectgebiet angehört haben muß, ergibt sich als sehr wahrscheinlich, wenn man einerseits die Sprache der ersten ragnsanischen Schriftsteller und anderseits die heutige Mundart von Ragusa in Betracht zieht. Die Sprache von Mencetic und Drzic, den zwei ältesten ragnsanischen Dichtern, wenn sie uns die damalige Sprechart von Ragusa darstellt, woran zu zweifeln kein annehmbarer Grund vorliegt, weist noch cakavische Eigenthümlichkeiten in Fülle auf, und wenn man sie mit der Sprache ihrer Nachfolger vergleicht, die sich immer mehr an das Stokavische anschließt, so gewinnt man die Überzeugung, daß das XV. Jahrhundert, in welches die Poesie der genannten Dichter fällt, als Übergangszeit der Cakavstina in die Stokavstina in Ragusa betrachtet werden muß. Seit dem XVI. Jahrhundert schreiben die ragnsanischen Schriftsteller schon überwiegend stokavisch, doch sind selbst heute noch nicht alle Spuren des ea-Dialects in der Mundart von Ragusa verschwunden. So sprechen für den einstigen Jkavismns der Ragnsaner: 1. einige offene ikavische Formen, die sich erhalten haben, wie pri (z. B. privariti, betrügen), prick (vor), priko (drüben), o(v)ä> (hier), Avi-i (oben) und äc»1i (unten), dann 2. Worte wie pasHer (Hirt), ÜMa (italienisch lira, Lyra) ?c., wo das He sich unorganisch aus dein i entwickelte — eine Erscheinung, die man auch heute bei den Jkavern bemerken kann, daß sie nämlich, wenn sie jekavisch sprechen, manchmal aus Unwissenheit auch solche i in He oder verwandeln, welche kein Reflex des alten e-Lautes sind und selbst von den Jekavern als i ausgesprochen werden; endlich 3. Formen wie tjeme (Scheitel), Lhepan (Stephan), ch'steta (des Kindes), sljepoea (Blindheit), trpMi (leiden) u. s. w., welche den ikavischen time, Ltipan, äiteta, slipoea. tipiti noch viel näher stehen als die bei den übrigen Jekavern üblichen Formen eeme, Aeepan, ä'eteta, Sl'epvöa, trpi'eti. Andere Cakavismen finden sich sowohl in der Laut- lehre (die deutsche Aussprache des k, die Aussprache des I,j als ^ des auslautenden m
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Volume 11
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Dalmatien
Volume
11
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
15.54 x 21.83 cm
Pages
370
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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