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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11
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314 selten geworden sind. Der Handel verlangt Farbe — Alles strebt also darnach, Farbe zn erzeugen. Wenn aber der Handel eines Tages dieser Qualitäten nicht mehr bedürfen wird, dann werden die Producenten es vielleicht bereuen, die Cultur jener seinen Reben- sorten so völlig vernachlässigt zu haben, welche zu verschiedenen Zeiten, aus Griechenland, Cypern, Madeira und Kleinasien eingeführt, so ausgezeichnete und gesuchte Weine geliefert haben. In Dalmatieu und besonders an der Küste sind ausgedehnte Ebenen mir selten anzutreffen. Wo sie sich finden, werden sie, als für den Weinbau nnr wenig geeignet, zu anderen, anspruchsvolleren Culturen benützt. Der Weinbau beschränkt sich also meist auf die schmalen Küstenstriche und auf das Hügelland, welches sich durch seine Lage einiger- maßen dafür eignet. Die Geduld uud die Ausdauer, mit welcher unsere Landleute es verstanden haben, den ungünstigsten Boden in Weinland zu verwandeln, ist wahrhaft bewnudernswerth. Wer einmal die sogenannte Terrassencultur auf den Inseln Lissa, Lesina, Brazza und jene in der Umgebung von Ragusa gesehen hat, wird nie daran vergessen. Es ist eine unglaubliche Arbeit geleistet worden, um auf dem Gestein, aus dem der Boden besteht, ein wenig mühselig gewonnene Ackererde zusammenzutragen. Die Weinstöcke werden, wo es möglich ist, in Reihen gesetzt und niedrig geschnitten. Stützpfähle kommen häufig zur Anwendung. Das Schneiden der Pflanzen findet im Februar, die Lese im September statt, obgleich es für viele Gegenden und besonders mit Rücksicht auf einige Sorten räthlich wäre, daß sie später stattfinde. In früheren Zeiten pflanzte man die Weinrebe ganz planlos, indem man alle möglichen Rebensorten, wie man sie sich eben verschaffen konnte, mischte. Dies brachte mannigfache Übelstände mit sich, besonders den, daß man keinen ständigen Weintypus gewinnen konnte. Diese Gewohnheit kommt in neuerer Zeit glücklicher Weise immer mehr ab. Es macht sich in der Weincnltnr anch in dieser Hinsicht allenthalben ein rationelleres Verfahren geltend. So ist es denn in der That — zum Theil auch infolge der Einführung verbesserter Weinbereitungsmethoden — bereits gelungen, ziemlich ständige Typen für den Handel zu schaffen. Weinbereitung. Der September ist in Dalmatien der Weinmoud, iu welchem die Weinlese fast überall gleichzeitig stattfindet und nahezu die gesammte Einwohnerschaft der Dörfer bei der Arbeit versammelt; das bunte Gemisch lebhafter Farben in dem Grün der Weingärten, die Frauen und Kinder, welche geschäftig die Trauben lesen und sie zu den Presse» trageu, die Mäuuer, welche sie pressen und den Most in Fässer umgießen: all dieses bunte Treiben bietet ein prächtiges Schauspiel. Die Kelter», welche im Gebrauche stehen, si»d niedrige Kufen, in welche die gesammelten Trauben geworfen und meist in primitivster Weise mit den Füßen getreten werden; aber auch die Keltern mit geriffelten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Volume 11
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Dalmatien
Volume
11
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
15.54 x 21.83 cm
Pages
370
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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