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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11
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Page - 328 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11

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328 Maritime Entwicklung und Schiffahrt. Jener schmale Küstenstreif, welcher sich vom Quarnero bis zu den Schwarzen Bergen erstreckt, trägt vorwiegend maritimes Gepräge. Das oft in dreifacher Reihe dem Festland vorliegende bunte Jnselgewirr ist ausschließlich auf die Verbindungen zur See angewiesen; aber auch das Festland bedarf derselben, denn nicht mit dem Hinterlande tauscht es seine Producte und nicht von diesem bezieht es seine Bedürfnisse. Es muß den Verkehr mit den nördlicher gelegenen Ländern, zu denen der kürzeste Weg nur über die See führt, suchen. Die Bewohner Dalmatiens haben darum zu allen Zeiten ihren Blick nach auswärts gerichtet und in der See ein wichtiges Element ihrer Entwicklung gefunden. In der Römerzeit ward dieses Land den Interessen des Weltreiches dienstbar. Nach Roms Sturze blieb es in gleichen Beziehungen zu den Erben der römischen Macht, und als dann durch Jahrhunderte der Streit zwischen Ost und West hin- uud herschwankte, strebte man aus den gleichen Gründen von beiden Seiten nach dem wichtigen Besitz dieses Küstengebietes. Daß die Herrschaft über die Adria nicht am wenigsten durch deu Besitz Dalmatiens gewährleistet werde, war den Römern, wie allen ihren Nachfolgern, klar. Daraus ergab sich das wechselvolle Schicksal des Landes, insbesondere das energische Streben des aufsteigenden Venedigs nach dem Besitz Dalmatiens, welches nach langem Ringen und vielen Zwischenfällen von Erfolg begleitet war. Venedig schätzte Dalmatien ebensosehr wegen seiner Lage als auch weil es ihm die tüchtigsten maritimen Elemente für seine ausgedehnten Unternehmungen lieferte. Erinnert doch heute noch die Riva degli Schiavoni in der alten Markusstadt an die zahllosen Dalmatiner, welche der Republik ihre Dienste gewidmet hatten. Gerade der Umstand, daß Dalmatien fast durchwegs in engem Verhältniß zu auswärtigen Machthabern stand, hinderte die Ausbildung großer maritimer Centren im Lande und brachte es mit sich, daß die Söhne Dalmatiens zwar eifrige Seeleute waren, aber eine eigentliche dalmatinische Seemacht nicht entstand. Eine Ausnahme hiervon trat nur in zwei Fällen ein, bei den Narentanern und bei der Republik Ragusa. Die seemännische Verwegenheit der Narentaner ist altbekannt und wird allwärts erwähnt. Segelkundig und gewandt durchkreuzten die Bewohner des Narentagebietes mit ihren kleinen schnellfahrenden Schiffen die Adria und lauerten auf Beute, welche sie dann in den schwer zugänglichen Gewässern ihres Heimatgebietes in Sicherheit brachten. Erst dem energischen Austreten der Venetianer gelang es allmälig und nicht ohne Mühe, dem kühnen Treiben der Narentaner ein Ende zu machen. Rühmlich hebt sich das kleine Ragusa hervor, welches, trotz des Gedränges um sich her, seine Unabhängigkeit bewahrte und ein fest gefügtes Gemeinwesen in seinen Mauern
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Volume 11
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Dalmatien
Volume
11
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
15.54 x 21.83 cm
Pages
370
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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