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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11
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329 entwickelte. Seine Schiffe dehnten ihre Fahrten weithin aus und erfreuten sich guten Rufes. Das ganze übrige Dalmatien bis in die Bocche di Cattaro gehorchte schließlich den Venetianern und die Signoria verfolgte hier wie allwärts das Streben, jede selbst- ständige Entwicklung niederzuhalten und Alles ihrer eigenen Stadt nutzbringend und dienstbar zu machen. Die Verbindung mit Venedig förderte aber nicht wenig das Leben zur See, mit welcher jetzt geschäftliche Beziehung und persönlicher Erwerb enge zusammen- hingen. Der See-Erwerb ward Erbtheil von Geschlecht zu Geschlecht. Man schlug sich mit in den großen Kämpfen Venedigs, namentlich gegen die verhaßten Türken, und nahm regen Antheil an den ausgedehnten Handelsfahrten. Der spätere Rückgang Venedigs wurde auch in Dalmatien fühlbar und eine neue überaus wichtige Ära begann für das Land erst, als nach dem Fall der Republik von San Marco Österreich deren Erbe antrat. Jetzt kam Dalmatien in eine ganz neue Lage. Österreichs Stellung zur See war bisher eine engbegrenzte gewesen. Es mangelte nicht an den Bedingungen des Aufschwungs in commereieller Beziehung, wohl aber an geschulten seemännischen Kräften für die Entwicklung des maritimen Verkehrs. Diese brachte der Anfall Dalmatiens, und da zugleich das engherzige, jede eigene Bewegung bindende Regime Venedigs entfiel, so konnten Dalmatiens Rheder und Seeleute jetzt aus der geänderten Situation reichlichen Nutzen ziehen. Sie konnten dies umsomehr, als nach der Herstellung des Weltfriedens — nach dem Sturze Napoleons — der Handel von Trieft in rasche Blüte kam und die Adria ein belebtes Bild maritimer Thätigkeit darbot. Dalmatien trat aber auch schon seiner eigenen Bedürfnisse wegen in regen Verkehr zu Triest. Wer über Geldmittel verfügte oder in Gesellschaft mit Freunden solche aufbringen konnte, der erwarb ein gutes Schiff oder ließ ein solches auf einer heimischen Werft bauen; dann bestellte man einen bewährten Seemann zu dessen Eapitän; man sah es gerne, wenn man einen solchen im Kreise der eigenen Familie oder Freundschaft finden konnte. Auch bei der Wahl der Bemannung begünstigte man heimische Leute. Das Gesetz schrieb vor, daß auf österreichischen Kauffahrern nur Nationale dienen dürfen, und hat erst in späterer Zeit zu einem Drittheil auch Fremde zugelassen, bis im Jahre 1879 mit Rücksicht auf die wesentlich geänderten Verhältnisse der Schiffahrt die Zusammensetzung der Schiffs- equipagen nicht mehr an Bedingungen beschränkender Art geknüpft ward. Traf das Schiff gute Coujuncturen, so wurde rasch viel Geld damit verdient. Das durch See-Erwerb verdiente Capital wurde wieder in Schiffen angelegt. War es thunlich, so kaufte man ein zweites, ein drittes Schiff oder man erwarb Antheile an Schiffen, sogenannte Parte (eurutti). Es war nichts Ungewöhnliches, daß ein Capitän, der meist anch gewisse Antheile an der Fracht erhielt oder die sogenannte Pacotiglia, das ist das Recht, mit einem Theil der Ladung den Handel auf eigene Rechnung treiben zu dürfen, als Mitrheder in das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Volume 11
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Dalmatien
Volume
11
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
15.54 x 21.83 cm
Pages
370
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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