Page - 335 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11

335 bei allen von altersher fast unverändert. Es sind gute, seetüchtige Fahrzeuge, auf deren Bedienung unsere heimischen Leute sich ganz vortrefflich verstehen. Die großen Küsten- fahrer, deren Actionsgebiet das ganze Mittelmeer und dessen Nebengewässer, dann auch das Rothe Meer in sich begreift, nehmen in jüngster Zeit an Zahl immer mehr ab. Sie sind dermalen in Dalmatien nur mehr durch wenige Briggs, Goeletten und Schooner vertreten. Der weiten Fahrt, der Trägerin des großen Verkehrs, gehört in Dalmatien ein Drittheil der gefammten österreichischen Handelsflotte dieser Kategorie an. Die betreffenden Rheder haben ihren Wohnsitz häufig in irgend einem Orte der Boeche di Cattaro, wo Der Hafen von Gravosa. man schon wegen der Sterilität der Gegend fast gänzlich auf den Erwerb durch die Schiff- fahrt angewiesen ist. Diese Schiffe der weiten Fahrt verkehren ohne bestimmte Routen je nach den Conjnnctnren, welche sich eben darbieten, in allen Meeren. Die Schiffe der eigenen Rhederei genügen weitaus nicht, um den heimischen See- leuten Erwerb zu bieten, und so wendet sich ein beträchtlicher Theil derselben dem Dienst auf den übrigen Fahrzeugen der nationalen Flagge, namentlich auf den Lloyddampfern zu. oder sncht unter fremder Flagge Verdienst. Diese vielfache Verwendung der Dalmatiner Seeleute bringt das scheinbar so abgeschlossene Land in allerlei Wechselbeziehungen mit den entferntesten Ländern, und es ist nicht selten, daß man jenseits des Oceans auf Söhne dieses Landes stößt, welche nach manchen Onersahrten dort festen Fuß faßten.