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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Volume 12
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11 Aus alledem geht hervor, daß Budapest nicht nur einer der Hafenplätze für die längs der Donau verkehrenden Schiffe war, sondern auch der naturgemäße Knoten- und Mittelpunkt für die wichtigsten inländischen und internationalen Uberlandwege. Doch ist auch das Pester User dem Ofuer sehr überlegen. Der Ofner Hafen konnte mir mit dem kleineren Landestheile jenseits der Donan den Donauverkehr vermitteln. Und selbst für diesen war er nicht unentbehrlich. Auch für Pest waren zwar Preßbnrg, Komorn und Gran Coucurreuteu hiusichtlich des Laudestheils nördlich des zwischen Preßburg uud Visegräd gelegenen Donauabschnittes, also auch im Verkehr «ach Mähren und Böhmen, doch war Pest der Hafen für den ganzen von der Linie seiner geographischen Länge östlich liegenden Landestheil. Hier lagerte dieser sein von Osten geholtes Getreide, Salz und andere Producte ab uud hier belud er sich wieder mit den am Knotenpunkte vorfiudlicheu Judustrieartikelu, ohne erst an das Ofner Ufer übersetzen zu müssen. Und noch in anderer Hinsicht ist besonders Pest, hierin wieder im Gegensatz zu Ofen, durch die Natur mehr zur Handels- und Industriestadt als zum Wohnsitz einer Viehzucht und Ackerbau treibenden Bevölkerung bestimmt. Die gebirgige Gegend Ofens — nicht die Stadt selbst ähnelt mit ihren reben- bewachsenen Hügellehnen und bewaldeten Bergrücken manchen Punkten der Gegend um Wien. Der Boden Pests wetteifert an Magerkeit mit dem von Berlin. Wo er nicht weißer Flugsand ist, dort lag vor Zeiten schwarzer Sumpf. Noch iu deu Fünfziger-Jahren konnte man sich einen Begriff von der Sahara verschaffen, wenn man gleich an dem damaligen Ende der Stadt, wo sich jetzt in der Nähe des Centralbahnhoses die neue Elisabethstädter Kirche erhebt, auf fünfhundert Schritt in die Länge und Breite dnrch den Pester Flugsand watete, dessen Weiße der des gesiebten Mehles gleichkam. Die Hügel der Stadt und ihres Gebietes haben sich zumeist mit Hilfe des Windes so hoch gewölbt. Zum Ersatz aber ist das Grundwasser so reichlich, daß, wenn irgendwo ein Brunnen gegraben wird, in der Tiefe vou drei bis vier Meter eine Lehmschichte und auf dieser Wasser zu findeu ist. Diesem Umstände ist es zu danken, daß die bewässerungsbedürftige Art der intensiven Landwirthschaft, der Gartenbau, sich hier immer stärker entwickelt. Alle Häuser hatte« auch in früherer Zeit ihre Brnnnen uud mancher derselben war berühmt wegen seines vorzüglichen Trinkwassers. Das Grundwasser ist noch jetzt so reich, daß es bei höherem Wasserstande der Donau in die Keller der tiefer gelegenen Stadttheile einsickert. Das Gefilde von Pest hatte auch Bäche. Der Näkosbach, der in seiner Langsamkeit und aller bösen Launen baren Einförmigkeit der Spree gleicht, ist, wenn er auch keine Schiffe dem Meere eutgegeuträgt, doch stark genug, um Mühlen zu treiben. Eine andere Wasserader entsprang am Hügel von Steinbruch und floß, unterwegs den Stadtwäldchen- teich (unter König Matthias Agär-tö, Windspielteich) bildend, der Donau zu. Er ermöglichte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Volume 12
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (3)
Volume
12
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
15.49 x 21.91 cm
Pages
626
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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