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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Volume 12
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18 Die neue Stadt brauchte einen Namen, In den lateinischen Urkunden wird sie amtlich, selbst noch im Jahre 1541, novus mc>ns ?est iensis (der neue Pester Berg) genannt. Auch die Deutschen übertragen den Namen Pests, Ofen, auf sie, währeud sie zur Unterscheidung das heutige, am linken Ufer liegende Pest Alt-Ofen nennen. Der Magyare aber nannte die neue Beste Buda und das am nämlichen Ufer gelegene alte Buda O-Bnda. Das linksseitige Pest wurde Nagy-Pest (Groß-Pest), das rechtsseitige Kis-Pest (Kleiu-Pest, jetzt Raitzenstadt). Jenes hieß auf Deutsch Alt-Ofen, dieses Kreen- seld. Wir werden indeß die modernen Namen gebrauchen. Die Bergstadt bedürfte auch einer Pfarrkirche. Sie wurde zu Ehren Unserer lieben Frau noch unter Bela IV. erbaut und ist dieselbe, die heute ganz irrig Matthiaskirche genannt wird. Ferner hatte Bela ein besonderes Augenmerk auf die Haseuiusel, jetzt Margaretheninsel, die sich als sicherer Zufluchtsort darbot. Die Insel, die wohl auch damals wie jetzt durch Stromläufe von ungefähr gleicher Breite von beiden Ufern geschieden war, blieb in erster Reihe Vertheidigungszwecken vorbehalten. Doch wurde sie zum ausschließlichen Asyl für Geistliche. Auf der Jnselspitze ließ sich der Erzbischos von Gran nieder. Er befestigte seinen dortigen provisorischen Sitz durch Mauern und Basteien. Weiter unten ließ König Bila I V. durch italienische Werkleute eine schöne Kirche nebst einem Kloster erbauen, welches siebzig hochadeligen Nonnen Unterkunft bot. Unter diesen befand sich auch die Königstochter Margarethe, nach der die Haseninsel später neu benannt wurde. Der königliche Vater bereicherte das Kloster durch ausgedehnte Ländereien. Auch den Prämonstratenser- und Franciseanermönchen diente die Insel als Asyl. Der halb kriegerische, halb geistliche Orden des heiligen Johannes errichtete daselbst ein mit festen Mauern umgebenes Haus, das schon als Burg (custrum) gelten konnte. Dabei konnte es nicht an bewaffnetem und unbewaffnetem Gesinde fehlen, das so zahlreich wurde, daß es ein ganzes Dorf bildete. Auch werden die auf der Insel wohnenden Hörigen der Nonnen urkundlich erwähnt. Doch war das gegen die Tataren ausreichende Asyl keineswegs sicher vor den Über- schwemmungen der Donau. Am Dreikönigstage des Jahres 1268, während des Eis- ganges, überflutete das Wasser die Kirche, sowie Keller und Erdgeschoß in den Häusern der geistliche» Grundherren. Natürlich mußte auch das Wenige, was vom alten Pest wieder aufgebaut war, nochmals neu errichtet werden. Ofen, als Stadt, scheint gleich anfangs eine Gemeinde halb staatlichen, halb bürgerlichen Charakters gewesen zu sein. In den ersten hundert Jahren, von Bela IV. bis zu Ludwig I., war der erste Beamte kein Oberrichter und kein Bürgermeister, sondern der sogenannte „rector", den die Legende von der heiligen Margarethe magyarisch den „Richter an Königs Statt" nennt. Der erste Rector, ein Herr Namens Karl, wird 1249
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Volume 12
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (3)
Volume
12
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
15.49 x 21.91 cm
Pages
626
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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