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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Volume 12
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24 heimlich einverstandene Thorwache eingelassen. Karäsz sand kaum Zeit genug, sich zu retten, Martin Töth aber und der Geschworene Hermau wurden gefangen und an Roß- schweife gebuudeu zu Tode geschleift. Ihre Leichname wurden, als die von Ketzern, ver- brannt. Ludwig und seine Priestergenossen starben im Kerker. Hätten die Osner in förmlicher Gemeindeversammlung ihre Übergabe erklärt, so wäre Karl der Bürgerschaft gegenüber wohl zu weitgehenden Concessionen bereit gewesen. Nach sechsjähriger trotziger Feindseligkeit aber und bei der geschilderten Art der Nieder- werfung konnten sie nur im Wege besonderer Gnade etwas erwarten. Alsbald hielt der König in Begleitung zahlreicher Prälaten und Magnaten seinen Einzug in Ofen. Das Lmporblühen der drei Städte bis 149^)- Karl Robert residirte nicht gern in Ofen. Von 1314 bis an seinen Tod kommt es als Datumsort von königlichen Briefen nur selten vor. Um das genannte Jahr scheint Temesvar Königssitz zn sein. Um 1320 läßt sich der König nicht in Ofen, sondern in Visegrad einen glänzenden und großartigen Palast erbauen und verleiht nicht Pest, sondern Nagy-Maros werthvolle städtische Privilegien, die denen der Burg Ofen gleich sind. Bis an sein Lebensende, Juli 1342, wohnt der König in Visegrad. In Ofen wird seine Macht durch deu von ihm ernannten Rector, das heißt Burghauptmann ausgeübt. Dort, au der Stelle des heutigen Königsschlosses, ließ er einen gewaltigen Bau ausführen, der nach einem feiner Söhne „Stefansbnrg" hieß und noch im Jahre 1541 bestand. Als Rector fuugirte von 1318 bis 1337 Johann, ein tapferer Magnat von der Partei Karls. Neben ihm beginnt nun auch der Judex, das heißt erwählte Stadtrichter zu erscheinen. Um 1320 finden wir in Ofen ein Münzhaus. Der König wandte den Finanzen ein besonderes Augenmerk zu; er war es, der die ersten ungarischen Goldgulden (»formt-, von tlorin 6'vro) prägen ließ, mit der Lilie auf der einen Seite, während die andere das Bild des heiligen Ladislaus als Schutzheiligen Ungarns mit dem Kriegsbeil in der Hand zeigte. Der ungarische Goldgulden entsprach damals völlig dem florentinischen Muster. Auch das Gewichtmaß — die Osner Mark, das ist ein halbes Pfund — war das florentinifche. Vier Goldgulden waren eine Mark Silber werth. Nachdem König Ludwig der Große 1342 deu Thron bestiegen, wohnte er die ersten vier Jahre in Visegrad. Dann ist mehrere Jahre hindurch Oseu sein ebenso ständiger Aufenthaltsort. Noch im Jahre 1352 uennt er es „uuferes Hofes gewöhnlichen Sitz". Von 1355 angefangen ist der König häufig daselbst, weilt aber deuuoch weit mehr zu Visegrad. Ehe er im Jahre 1347 zum Kriegszug nach Neapel aufbrach, stellte er für Ofen, das vermuthlich zur Bestreitung der großen Kosten beigetragen hatte, eine schöne Privi- legieuurkuude aus, wvriu der Stadt die freie Wahl ihrer höhereu und niederm Beamten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Volume 12
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (3)
Volume
12
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
15.49 x 21.91 cm
Pages
626
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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