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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Volume 12
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90 kundiger Pauliuer, Frater Dionys, für die Reliquie geschaffen hatte, ist ein kleines Bruchstück noch im Nationalmnsenin vorhanden. Auch zu Anfang des XVI. Jahrhunderts lebte hier ein trefflicher Steinmetz, der Mönch Vinzenz. Wie es scheint, wurde hier am Beginn dieses Jahrhunderts die Kirche zum Theil restaurirt und nen geschmückt. Sie war ein gothischer Bau, dessen Mauerkanten aus behauenen und geschliffenen rothen Steinen gefügt waren. Sie ging unter der Türkenherrschaft zu Grunde. Ein ungenannter Schriftsteller berichtet im Jahre 1827, die Mauern seien in seinen Kinderjahren noch mannshoch gewesen, zwei Reihen von je sechs Säulen hätten halb aus dem Boden hervor- geragt und sieben Altäre noch wohlerhaltene Tische gehabt, auch habe er wappen- geschmückte Grabsteine aus rothem, schwarzem, weißem und blauem Marmor gesehen, doch all dies sei im Jahre 1826 schon dermaßen vernichtet gewesen, daß man selbst die Stätte der Kirche nicht mehr unterscheiden konnte. Zu Anfang dieses Jahrhunderts wurde aus den dort gesammelten Steinen der Vergnügungsort „zur schönen Schäferin", später die Kirche auf dem Franzenshügel und noch ein Wirthshaus erbaut. Gegenwärtig bezeichnen der vormalige Klosterbrunnen nnd etliche Steinblöcke den Ort, wo einst der schöne Bau gestanden. Ludwig der Große verlegte im Jahre 1346 den königlichen Hof von Vifegrad nach Ofen. Damit beginnt die zweite glänzende Bauepoche der Hauptstadt. Eröffnet wird sie durch die Königin-Mutter Elisabeth, Karl Roberts Witwe, die Gründerin des Domes zu Kaschau. Sie ließ die Kirche der Alt-Ofner Propstei ans eigene Kosten wiederaufbauen. Ebenda erbaute sie die Klosterkirche der Elarisseriunen und stattete sie reich mit Schenkungen aus; König Sigismnnd lobt sie in seiner Urkunde vom Jahre 1391 als „von erstaunlicher Kunstfertigkeit" und auch Bischof Rauzanns weiß sie zu preisen. Die Königin-Witwe wurde ihrem letzten Willen gemäß 1380 daselbst begraben. Die letzte Erwähnnng dieser Klosterkirche geschieht im Jahre 1494; seitdem ist sie spurlos verschollen. Auch die Propstei- kirche hatte dieses Schicksal. Elisabeth uud ihr Sohu Ludwig der Große gründeten 1372 Kloster und Kirche der Earmeliter in der Wasserstadt. Diese standen noch 1688 bei der Wiedereroberung Ofens und wurden den Franeiseanern übergeben, die an ihrer Stelle eine neue Kirche nebst Kloster erbauten. Die Entstehnngszeit der spurlos untergegangenen St. Georgskapelle, die zu Ende des XIV. Jahrhunderts an dem heutigen Platze gleichen Namens schon gestanden, kennen wir nicht. Die Königin hinterließ die königliche Bnrg zu Alt-Ofen, die auch bei dem Tode Andreas' III. erwähnt wird und die sie während ihres Witwenthnms ständig bewohnte, in ihrem Testamente der Gemalin Ludwig des Großen, Elisabeth. Von dieser Zeit an war sie Königinnenburg und wurde nach dem Tode der Witwe Ludwig des Großeu von Sigismnnds Gemalin, Barbara von Eilli, bewohnt, die sie im Jahre 1425 neu aufbaueu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Volume 12
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (3)
Volume
12
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
15.49 x 21.91 cm
Pages
626
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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