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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Volume 12
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366 packender Zeittreue und in einer idealen Vollkommenheit von Frauenschönheit und Franenwürde lebendig machte. In ihrem Fortschreiten gab es keinen Stillstand, doch gelangte ihr großes Talent zur vollsten Entfaltung, als sie Jökais Gattin wurde. Am 5. September 1848, in der Rolle von Grittis Frau, trat sie zum ersten Mal als Fran Jökai auf und bis zu ihrem Rücktritt im Jahre 1869 hörte sie nicht ans, das Ansehen des Theaters zu heben, ihre Genossen zu begeistern, dem Publikum Genuß zu bereiten. Im Jahre 1884, zur fünfzigjährigen Jubelfeier des Tages, an dem sie die Bretter betreten, sah man sie noch einmal auf der Nationalbühne als Volumina in „Coriolan", noch immer im Vollbesitz jenes tiefen, klangvollen dramatischen Tones, welcher Kraft und Weichheit besaß für den Ausdruck jeder Empfindung. Dies war das erste Personal des Nationaltheaters! Dieses Personal vertrat die Sache des ungarischen Schauspielwesens mit unbestreitbarem Selbstgefühl und bestand wiederholt erbitterte Kämpfe mit den Theaterbehörden, ja im Wege der Presse selbst mit dem Publikum, hauptsächlich wegen der als Schwester aufgenommenen Oper. Allerdings ließ sich die Sache des Schauspiels selbst bei einem Zuschuß aus Laudesmittelu ohne Oper kaum aufrecht erhalten, und darum ist das Gastspiel der Frau Schodel, die später iu festem Engagement beinahe ein Jahrzehnt lang die Säule der Oper war, förmlich ein Glück zu nennen, denn nur mit ihr und eine Zeitlang mit der schon abnehmenden, aber noch immer recht stimmkräftigen Frau Dery und später mit Marie Felbcr konnte man so manche der damals modernen Opern, z. B. „Norma", „Montecchi und Capuleti", „Gemma diVergy", den „Barbier von Sevilla", „Beatrice diTenda", „Zampa", selbst beider Lückenhaftigkeit des männlichen Personales aufführen. Rosalia Schodel-Klein (1807 — 1857) war eine Waise und wurde zuerst durch den Musiker Johann Schodel in Klausenburg unterrichtet; er heiratete sie dann und ging mit ihr nach Wien, wo Anton Forti, ein hervorragender Baritonist jener Zeit, ihr Lehrer wurde. So geschult, machte sie als dramatische Sängerin eine Rundreise in Deutschland, wo ihr kraftvolles Organ und leidenschaftliches Spiel überall durchgriff. Als berühmte Sängerin kehrte sie 1836 nach Klausenburg zurück. Zwei Jahre später war sie beständiger Gast des Nationaltheaters zu Budapest und von 1840 an engagirtes Mitglied. Eine Sängerin, die auch im Aus- land einen so großen Namen hatte, mußte der alleinherrschende Stern der ungarischen Oper sein, und das war sie, bis Cornelia Hollösy erschien. Die besten Partien der Schodel waren: Jzonda (in Karl Therns „Belagerung von Tihany"), Elisabeth Szilagyi (in Erkels „Ladislans Hnnyady"), dann Fidelio, Donna Anna, (in „Don Juan"), Lncrezia Borgia und andere. Zu Anfang der Fünfziger-Jahre verlor sie ihre Singstimme und zog sich nach Nyäregyhäza zurück, wo sie den Rest ihres Lebens verbrachte. Im Laufe der Vierziger-Jahre erschienen im Nationaltheater viele berühmte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Volume 12
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (3)
Volume
12
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
15.49 x 21.91 cm
Pages
626
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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