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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Volume 12
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488 Befriedigung wahrzunehmen, daß die meisten nicht nur in Budapest, sondern im ganzen Lande sich des besten Rufes erfreuen. Die elf größeren Geldinstitute der Hauptstadt, die sich hauptsächlich mit industriellen und Handelsgeschäften befassen, haben ein Grundkapital von 47 Millionen Gulden; ihr Reservekapital beträgt 18, die Summe der bei ihnen eingelegten Gelder bereits über 162 Millionen. In die Einzelheiten des hauptstädtischen Handels können wir uns nicht einlassen und beschränken uns hier auf die bezeichnendsten Hauptzüge. Im Getreidehandel nimmt Budapest eine hervorragende Stelle ein; die dortigen Kaufleute sind sehr thätig und haben trotz der großen Concnrrenz und obgleich das stetig erweiterte Verkehrsnetz durch Herstellung des directen Verkehrs zwischen Producenten und Consnmenten die Vermittlung des Zwischenhändlers vielfach überflüssig macht, dennoch verstanden, die Bedeutung des ungarischen Getreidehandels bis auf diesen Tag aufrecht zu erhalten. Budapest ist sozusagen der Getreidespeicher nicht nur des Landes, sondern, soweit es die Zölle und Preise zeitweilig gestatten, auch für Serbien, Rumänien und Bulgarien, deren überschüssiges Getreide hier lagert und den zur Verwerthung geeigneten Augenblick abwartet. An Weizen allein werden in manchem Jahre etwa 10 Millionen Metercenwer auf den Budapester Markt gebracht; schon der Wochenumsatz übersteigt in lebhafteren Perioden 200.000 Metercentner; etwa 2'/s Millionen Metercentner Weizen aber sind hier beständig derart eingelagert, daß die Bestellungen der ausländischen Consnmplätze jederzeit ohne alle Schwierigkeit ausgeführt werden können. Einen nicht minder regen Handel führt die Hauptstadt mit anderen landwirth- schastlichen Producten, mit verschiedenartigen Gemüsen, insbesondere Bohnen, Obst, Pflaumen. Der Pf laumenhandel von Bosnien und Serbien her wird größtentheils durch Budapester Kaufleute betrieben, und auch der Handel mit Südfrüchten hat sich hier bereits festgesetzt. Im Winter des Jahres 1892 gelangten die ersten Sendungen von Südfrüchten aus Messina direct nach Budapest. Die Schiffe der ungarischen See- Schiffahrtsgesellschaft „Adria" brachten sie nach Finme, wo die Fracht in doppelwandige geheizte Waggons übergeladen wurde; so gelangte sie im frostigsten, ranhesten Wetter wohlbehalten nach Budapest zur öffentlichen Versteigerung. Der Versuch gelang vollkommen und es erwies sich, daß Budapest ganz besonders geeignet ist, als Handelsplatz für Süd- früchte zu dienen, nicht nur weil die Hauptstadt selbst viel cousumirt, sondern auch weil es sich auf einen weiten Consnmentenkreis stützt, sowohl im Lande selbst, wie in den nördlich gelegenen Gegenden, die in Zukunft die Südfrüchte am nächsten und am besten von Budapest werden beziehe» können.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Volume 12
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (3)
Volume
12
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
15.49 x 21.91 cm
Pages
626
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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