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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Volume 12
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510 dunkler Vergangenheit gegründet und kommt bereits in Daten aus dem XV. Jahrhundert vor. Nach der Rückeroberung Ofens war es erst fiskalischer, dann privater, zuletzt städtischer Besitz; seit 1809 ist es wieder in Privathänden. Ungarisch heißt es „Schlammbad" (Lüros- kür<Z6), wegen des eigenthümlichen zähen Schlammes, deu die Quelle absetzt. Sein Wasser entspringt aus acht Quellen, die zwischen den Felsen des Blocksberges zu Tage treten. Ihre Temperatur bewegt sich je nach dem Wasserstande der Donau zwischen 44 und 48'7 Grad Celsius; bei höherem Wasserstand ist auch der Wärmegrad höher. Auch die Wassermeuge der Quellen richtet sich nach der Donau. Die in Lösung befindlichen festen Bestandtheile entsprechen nach Qualität und Quantität fast völlig denen des Brnckbadwassers: auf 1000 Theile 1 58. Das Bad ist auch im Wiuter zu benützen. In einem großen Wasser- becken des Blocksbades baden, wie im großen Schlammbade des Lukasbades, kranke Männer und Weiber zusammen. Nur bei solcher Einrichtung ist es möglich, daß auch mittellose Kranke das bei rheumatischen Leiden besonders kräftig wirkende Heilbad für sechs Kreuzer benützen können. Und nun besteigen wir den nahe am Blocksbade anlegenden Propeller und setzen auf das linke Ufer über, um uns nach dem Stadtwäldchen zum artesischen Brunnen und dem damit verbundeneu Bade zu begeben. Der artesische Brunnen im Stadt- wäldchen ist der einzige Vertreter der fünften Gruppe hauptstädtischer Thermen. Seine Bohrung hat von 1868 bis 1878 gedauert uud es ist lediglich der auf wissenschaft- licher Überzeugung beruhenden Ausdauer Wilhelm Zsigmoudy's zu danken, daß dieses bedeutende Unternehmen vollendet wurde. Das Wasser steigt aus einer Tiefe von 970 Meter, mit einer Temperatur von 73 92 Grad Celsius zu Tage. Diese Therme ist die wärmste in Budapest. Sie enthält nach der Analyse Karl Thans in 1000 Gewichts- theilen 1 8801 feste Bestandtheile, also mehr als doppelt soviel wie die Therme der Margaretheninsel. Im Verhältniß zu den übrigen Budapester Thermen enthält sie viel Kohlenbioxyd und Hydrogensnlphid. Die Quelle speist das Bad auf der Palatinal- Jnfel, das freilich bisher noch viel zu klein ist, um sich mit den Bädern des rechten Ufers vergleichen zu können. Aber es wird sich hoffentlich entwickeln, da ein großer Theil der Bevölkerung darauf angewiesen ist. Seine Zukunft erscheint um so gesicherter, als es schon wegen seiner Lage den Anforderungen des Badelebens besser genügen kann als die Thermen am rechten Ufer der Donau, die alle an geräuschvollen Verkehrs- straßen liegen. Diese Beschreibung der Budapester Mineralwässer und Bäder wäre jedoch lückenhaft, wenn sie sich blos auf die Bitterwasser und Thermen und auf diejenigen Bäder beschränkte, welche um die Thermen her liegen. Denn zu den Mineralwässern Budapests darf man noch eines zählen, das mit beinahe demselben Rechte ein künstliches nnd ein natürliches
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Volume 12
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (3)
Volume
12
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
15.49 x 21.91 cm
Pages
626
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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