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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Volume 12
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520 Familien sich zu magyarisiren. Es hat auch zwei, vou den Podmauiezky und Orezy erbaute Schlößchen. Rakos-Esaba ist kleiner, seine Bevölkerung überwiegend magyarisch. Mannigfaltiger wird die Gegend erst gegen Osten, wenn die steilen sandigen Hügel die Thalwände immer enger zusammendrängen. Am AbHange der südlichen Hügelreihe liegt der rein magyarische Ort Peczel, eine beliebte Sommerfrische der Hauptstadt. Seine Häuser umsäumen weithin die nach Maglöd führende Straße. Es ist ein alter Platz, der die Verheerungen der Türken überdauerte und zu Anfang des XVIII. Jahrhunderts iu deu Besitz des Raköczy'schen Kanzlers Paul Raday, Herausgebers der ersten nngarischenZeitnng, des „Merenrins Veridicns" gelangte. Das Ansehen der Familie hob sich durch Pauls Sohn, den Dichter Gideon noch mehr. Als einer der Führer der Protestanten, wie auch wegen seiner wissenschaftlichen und literarischen Verdienste, wurde er von Joseph II. zum Baron, von Leopold II. zum Grafen erhoben. Das Schloß zu Peczel wurde durch ihu zum Sammelplatz für den Adel des Pester Comitats, besonders aber für die Schriftsteller. Die von ihm angelegte große und werthvolle „Raday'sche Bibliothek", etwa 25.000 Bände stark, ist jetzt Eigenthum der reformirteu Hauptschule in Budapest. Im Schlosse ist besonders der große Saal des ersten Stockwerkes interessant. Er zeigt an den Wänden mythologische Malereien in Weiß und Grau, und zwar meistens Scenen, die den übertriebenen Ehrgeiz des Menschengeschlechts und das daraus entstehende Unglück darstellen, so den Kamps der Titanen, Tautalus u. s. w. Schon die Malweise, unter Vermeidung aller stärkeren Farben, ist originell, noch interessanter aber sind die magyarischen Inschriften, sämmtlich Zeugnisse der ruhigen, resignirten Lebensanschauung ihres Verfassers. Nahe dem alten Schlosse erhebt sich schon eine ganze Reihe eleganter, bequemer Villen. Viele Budapester Familien pflegen da zu übersommern. Diese Eolonie zieht sich hauptsächlich den Räkosbach hinan, dessen Gegend übrigens hier und da snmpsig ist. Über Peczel hinaus geht man in einem stellenweise kesselförmig erweiterten Thale nach dem alten Jlsva-zng, jetzt J saßeg , in dessen Gemarkung zwei entscheidende Schlachten stattgefunden haben. Das Dorf liegt anf einer breiteren Ebene, welche in eine starke Biegung des Thales fällt, und man erblickt es daher erst, wenn man ganz nahe ist. Die jetzige Bevölkerung ist meist flovakifch. Das Grab der in der Schlacht vom 6. April 1849 gefallenen Honveds ist durch eine Denksäule bezeichnet. Von Jsaßeg zieht die Straße genau gegen Nordwest schon in breiterer Thalebene, zwischen grünen Feldern und waldigen Hügeln, nach Gödöllö, das jetzt an Bevölkerungszahl und Bedeutung die Hanpt- gemeinde der ganzen Gegend ist. Gödöllö, vor Alters Gedellö, liegt in einem von Waldhügeln und Weinbergen umschlossenen Landstrich theils auf einer Hochebene, theils in der Niederung des RäkoS. Die Thalsohle erhebt sich hier schon über 200 Meter hoch nnd bildet die Wasserscheide
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Volume 12
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (3)
Volume
12
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
15.49 x 21.91 cm
Pages
626
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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