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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Volume 12
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564 um mit ihr vereint die klaren Gewässer der Donau zuzuführen. Es ist dies eine der selt- samsten geographischen Bildungen. Die Bahnlinie erreicht ihre höchste Steigung mit dem Sleme-Tunuel in einer Höhe von 836 Meter; jenseits bei der Hochfläche von Lies beginnt schon die eigenthümliche Welt des kroatischen Karst. Dieser gehört bereits gewissermaßen zu den Umgebungen Finmes, von dessen Bewohnern viele ihren Sommer unter dem kühleren Himmel des hochgelegenen Fnsine verbringen. Hier lernt man das Gebirge näher kennen. Als küstenländischen Karst (kroatischen oder liburnischen Karst) bezeichnet man mit einem Sammelnamen jenes Übergangsgebirge, das die Gebirgssysteme der Mischen und dinarischen Alpen verbindet und, indem es sich mit seinen stufen- und terrassenförmigen Reihen oberhalb Finmes entlangzieht, den ganzen Qnarnero als ein riesiger Kranz umfaßt. Vom Meere gesehen, bietet die aschgraue, öde, hochplateauartige Gebirgsbildung, aus der sich hie und da waldbedeckte Kuppen emporheben, ein großartiges Bild. Der höchste Berg darin ist der zweigipslige Risnjak (1528 Meter), der hinter Fiume aus dem Gebirge emporstarrt und, vom Meere aus gesehen, das herrliche Landschaftsbild krönt. Die charakteristischen Eigenthümlichkeiten des Karst sind die umwallten Hochflächen, die Höhlen, die unterirdisch umherschleichenden, da und dort emporquellenden und wieder verschwindenden Bäche; dann die durcheinander stehenden, bizarren Steinklötze, leblosen Steinfelder, Mulden, Höhlungen, größeren und kleineren Vertiefungen und Senkungen (Dolmen), die durch Einsturz von unterirdischen Höhlen entstanden sind und auf ihrer Sohle einen geringen Pflanzenwuchs bergen. Ein häufig erwähnter Schrecken der Karstgegend ist der Bora-Wind, der nach italienischem Sprichwort hier auf den kroatischen Hochebenen „geboren wird" (ä 5iume la naseo) und mit kaltem, eisigen Hauch hinabfährt über den wärmeren Meerbusen hin und die Küsten Dalmatiens entlang. Die heftigen Stöße seines Ansturmes zwingen selbst die Bäume zu krummem Wüchse. Zuweilen wüthet er mit solcher Gewalt, daß er selbst kleinere Felsbrocken vor sich her rollt und Mensch und Thier niederwirft. Die Eisenbahn muß sich gegen ihn durch sogenannte „Borawände" schützen, denn es ist schon vorgekommen, zuletzt im Jahre 1889 bei Station Meja, daß er etliche Waggons des Bahnzuges von den Schienen herunterwirbelte. Das Jneinanderspielen der kalten Bora und der wärmeren Seeluft ist der Haupt- grund, warum die terrassenförmigen Bergzüge des Küstenlandes hinsichtlich der Vegetation sich in drei Gürte l scheiden. Der obere, hohe Gürtel umfaßt die Hochebene und deren Bergketten. Er ist mit Nadel- und Laubwäldern bedeckt und hat alpinen Charakter. Der Schnee bleibt hier oft bis zum April liegen. Der mittlere Gürtel besteht aus den seewärts gewendeten öden
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Volume 12
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (3)
Volume
12
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
15.49 x 21.91 cm
Pages
626
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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