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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13
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Page - 222 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13

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222 vornehmlich aus dem Walgau, die Schweizer in allen offenen Feldschlachten zu Triefen, bei Hard und vor Frastanz Sieger. Sie brandschatzten und unterwarfen sich fast das ganze Land; nur die Beste Gutteuberg im Liechtensteinschen, das strategisch wichtige Feldkirch und Bregeuz blieben uubezwungeu. An diesen Punkten fand die Landbevölkerung Stützen zur Wiedererhebung, so daß im Frieden von Basel die Dinge hier zum früheren Stande zurückkehrten. Die Einsicht in das mangelhafte Verteidigungswesen bewog Kaiser Maximilian zur Errichtung einer ersten Landesverth'eidignngsordnung durch die Stände seiner „vier Herrschaften vor dem Arlberg" im Jahre 1511, was auf einem ersten Stände- landtag geschehen sein dürfte. Die waffenfähige Mannschaft vom 18. bis 60. Jahre war zur Laudesvertheidiguug verpflichtet, im Ganzen damals 4.851 Mann. Hierzu stellte Feldkirch allein 537 Mann. Wegen seiner Wehrfähigkeit hieß es im Volksmunde bald das „Offiziersstädtchen" und das Gebiet von da abwärts zum Bodensee „das Landsknecht- ländle". Mit Recht, denn Maximilian und seine Nachfolger bezogen für ihre zahlreichen Kriege in Italien, gegen Frankreich, in Deutschland, den Niederlanden und in Ungarn gegen die Türken keinen unbedeutenden Theil ihrer Fußtruppen aus Vorarlberg, geführt von den hochberühmten Hauptleuten aus dem Geschlechte derer von Ems: den Jakob, Hans, Marx Sittich, Wolf Dietrich und Jakob Hannibal von Hohenems. Überhaupt besteht die Geschichte Vorarlbergs im XVI. Jahrhundert wesentlich in der Stellung, Bedeutung und in den Ruhmesthaten dieses Hauses im Dienste der Habsburger. Sie bekamen daher fast alle Vogteieu, Bregenz voraus, wovon Maximilians Nachfolger Erzherzog Ferdinand I. 1523 auch die audere Hälfte angekauft hatte, nebst der obersten Militärgewalt in ihre Hände, verschwägerten sich mit den vornehmsten Familien Italiens, den Medici und Borromeo, wurden 1560 von Kaiser Ferdinand in den Reichs- grafenstand erhoben, kauften die Herrschaften Vaduz und Schellenberg an, stiegen auch zu den höchsten Kirchenwürden empor, führten zu Hohenems und anderswo prächtige Palastbauten in dem neuen von ihnen aus Italien eingeführten Stil der Renaissance auf, ja Graf Kaspar von Hohenems, nach dessen Ableben 1640 es mit dem Hause schnell abwärts ging, war sogar daran den Flecken Ems zur Stadt zu erheben, und nur der drohende Ausbruch des dreißigjährigen Krieges scheint ihn daran gehindert zu haben. Die Glaubensspaltung des XVI. Jahrhunderts, welche in der benachbarten Schweiz bedeutend um sich griff, und der damit verbundene Bauernaufstand von 1525 hatten sich in Vorarlberg nicht wesentlich geltend gemacht. Wohl traten Zwinglianer, Lutheraner, namentlich aber Wiedertäufer im Lande auf und vermochten die aufrühre- rischen Allgäner Bauern eine Erhebung zu Lingenau im Bregenzer Walde hervorzurufen. Allein da die Anhänglichkeit am alten Glauben groß, Schäden und Mißbräuche geringer
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Volume 13
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Tirol und Vorarlberg
Volume
13
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
16.12 x 23.1 cm
Pages
624
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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