Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13
Page - 234 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 234 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13

Image of the Page - 234 -

Image of the Page - 234 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13

Text of the Page - 234 -

234 bezirk Cembra endlich fällt die Zahl der Großen bis auf 12 Procent, während die der Kleinen 25 5 Procent beträgt. Vorarlberg besitzt dnrchwegs einen mittleren Menschenschlag mit 32 bis 37 Pro- cent Großen und 10 bis 13 Procent Kleinen. Nur im Bezirk Bludenz fällt die Zahl der Großen auf 28 Procent und in Montavon die Zahl der Kleinen auf 7'8 Pro- cent herab. Hinsichtlich der Kopfform der tirolischen Bevölkerung haben die bis nun vor- liegenden Untersuchungen zu dem Ergebniß geführt, daß, ähnlich wie bei den Nachbar- völkern, in allen Theilen des Landes verschiedene Schädeltypen vermengt vorkommen, und zwar dieselben Typen, welche über ganz Mitteleuropa verbreitet sind. Was aber die proccntnale Vertheilung derselben betrifft, zeigt sich allerdings in Tirol und in den einzelnen Gebieten des Landes manches Bemerkenswerthe.^ In Deutschtirol ist im Allgemeinen der Kurzbau des Schädels (Brachykephalie) in seinen verschiedenen Abstufungen weitaus am meisten verbreitet, und zwar in Verbindung mit einem verhältnißmäßig langen nnd schmalen Gesicht. Zum mindesten vier Fünftheile aller Tiroler Schädel fallen in diese Kategorie. Das Eisackthal, das Lechthal, das Ulten- thal, Passeier und Nonsthal weisen ein noch höheres Procentverhältniß dieser Schädel- forin auf; ja in manchen Gegenden, wie im westlichen Pusterthal, im Ennebergischen und im Grödenthal scheinen langgebaute (dolichoide) Schädel nur als vereinzelte Ausnahmen vorzukommen. Von höchstem Interesse und geradezu bezeichnend für die deutschtirolische Bevölke- rung ist die verhältnißmäßige Häufigkeit eines hohen Grades von Kurzbau des Hirn- schädels — der Hyperbrachykephalie. Es sind dies Schädel von rundlicher oder kurz-ovaler Form, beträchtlicher oder mindestens mittlerer Höhe, mit breitem, stark abgeflachtem und steil abfallendem Hinterhaupt. Wenn man die Länge des Hirnschädels gleich 100 setzt, so beträgt die relative Breite eines solchen Kopfes (sein Längen-Breiten-Jndex) 85 oder mehr. Der flache Scheitel verjüngt sich nach vorne zu einer mäßig breiten Stirne; der Übergang des Scheitels in das Hinterhaupt wird durch eine annähernd rechtwinklige Abbiegnng der Scheitelbeine unmittelbar hinter den Scheitelhöckern bewirkt, so daß sich etwa das Hintere Drittheil beider Scheitelbeine in eine Ebene mit der Schuppe des Hinter- hauptbeines einstellt. Der hinter der Ohrgegend ausladende Antheil des Schädels ist demgemäß ganz auffallend kurz. Diese Schädelform wird mit Vorliebe — ob mit Recht möge dahingestellt bleiben — als die der alten Rhätier angesehen; sie ist in allen Theilen Tirols verbreitet, ' Den diesbezüglichen Ausführungen sind nebst eigenen Erfahrungen wesentlich die Mittheilungen von Professor M. Hol l und von Dr. Fr. T a p p e i n e r zu Grunde gelegt.
back to the  book Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Volume 13
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Tirol und Vorarlberg
Volume
13
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
16.12 x 23.1 cm
Pages
624
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild