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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13
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Page - 343 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13

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343 welche sich in dieser Hinsicht vor Allem rühmen können, sind die von Rovereto und die vom Nonsberg. Der erste, der sich im Roveretaner Dialect versuchte, war Giuseppe Feliee Givauni von Rovereto, den Giuseppe Valeriano Vannetti in seiner im Jahre 1761 herausgegebenen „I^exione sopra, il ckialettv roveretano" Meister uud Vater der einheimische« Volkssprache nennt. Von ihm haben wir mehrere Dichtungen, meistens humoristische Erzählungen in achtzeiligen Strophen, als Rsmit cke 8an Liasi" („Der Einsiedler von San Biagio bei Rovereto"), äcmna ka I'oin" („Das Weib macht den Mann"), IsFat ckei disi" („Das Vermächtniß der Erbsen"), nvva cks nur a cena" („Neue Art zu einem Abendessen zu kommen") und andere Novellen, welche in aumuthiger Weise geschrieben und mit scharfsinnigen Witzen und feinen Scherzen gewürzt sind. Noch größere Verdienste als Dichter im Roveretaner Dialect erwarb sich Giacomo Antonio Tnrrat i , Pfarrer in dem bei Rovereto gelegenen Dörfchen Lizzanella (geboren 1755), der allgemein als der wahre Vervollkommner der Roveretanerdichtung augeseheu wird und der sie auch vou den anfänglichen Fehlern im Reime befreite. Er schrieb zwei ergötzliche Satiren, welche im Jahre 1828 in Venedig gedruckt worden sind. Die eine hat die Uberschrift „Ll monckc» en rnusekeru" („Die maskirte Welt"), womit der Dichter in scherzhafter Weise dem Leser die Lehre gibt, sich nicht von dem Schein täuschen zu lassen, weil die Menschen sehr oft ganz anders sind, als sie der Kleidung nach aussehen. Die andere, welche dem Hauptgedanken nach der ersten ganz entspricht, führt den Titel: „LI inoncko ckal cul en sü" das heißt: „Die verkehrte Welt." In dieser bedauert der Verfasser als Lobredner der „guten alten Zeit", daß die Welt ganz geändert uud verkehrt, die Ordnung der Natur und der Jahreszeiten, wie auch die gesellschaftliche und sittliche Ordnung gestört sei, daß die Sprache, die Tracht, das Essen n. s. w. ganz anders uud schlechter als ehemals sei. Ein Schüler und Freund Tnrratis ist Giambattista Azzoliui (geb. 1777), vou welchem erzählt wird, er habe kaum einen Tag vorübergehen lassen, ohne irgend ein Sonett oder ein Gedicht in der Mundart von Rovereto zu schreiben. Er hinterließ auch ein handschriftliches Wörterbuch des Trieuter uud Roveretauer Dialectes, vou dem später ein Auszug vou Giovanni Bertanza herausgegeben wurde uuter dem Titel: .Voeadvlariv vernacolo-italiano pei ckistretti kioveretano e Irentino, opera pvstuma clel prok. Kiamdattista prete kloveretano«. Ein wackerer Dichter in dieser Mundart, welcher leicht und fließend schrieb uud in verschiedenen Versmaßen dichtete, uud dem zugleich das Verdienst zukommt, die Schreibart nach festen Gesetzen geregelt zu habe», ist Domenico Zanolli, ein Geistlicher von Rovereto (geb. 1810). Er veröffentlichte im „Llorilexio seientilico-storico-letterario ckel 1'ii'vlo Italisno« mehrere Novellen von
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Volume 13
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Tirol und Vorarlberg
Volume
13
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
16.12 x 23.1 cm
Pages
624
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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