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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13
Page - 373 -
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Page - 373 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13

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373 Gemüth nicht vollkommen zu; er sann und sann, baute und arbeitete uud schuf so die deutsche Geige. Mehrere Jahrzehnte nach des Meisters Tode zahlte man für eine Stainer-Geige 30(1 Ducaten, während der Künstler selbst, auf den Märkten herum- wandernd, seine Instrumente um 6 Gulden verkaufte. Im Jahre 1656 war sein Ruf als Geigemuacher aufs höchste gestiegen und Kaiser Leopold I. bestätigte mit Diplom vom 9. Januar 1669 den dem Meister vom Erzherzog Ferdinand Karl verliehenen Titel eines „Hofgeigenmachers". Von nun au brach eine Reihe von Unglücksfällen über ihn herein. Eine Wncherschnld brachte ihn in arge Bedrängniß uud der Verdacht des Verbrechens der Ketzerei ins Gefängniß, aus welchem er erst nach Monaten entlassen ward. All dies Ungemach trübte fortan seinen Geist. Dann nahm er seine Geige und rannte hinaus in die Berge, wo er vergebens Ruhe zu finden hoffte, bis ihn endlich (1683) der Tod aus diesem traurigen Zustande erlöste. Aus dem XVII. Jahrhundert sind weiter zu nennen die beiden Albani Matthias (Vater und Sohn) aus Bozen; der Vater (geboren1621 zu Bozen, daselbst gestorben 1673), ein Schüler Stainers, der Sohn (geboren 1650, gestorben 1709) zuerst Schüler seines Vaters, dann des Nikolaus Amati. Seine Instrumente stehen an Güte denen seines Lehrers nahe und werden unter dem Namen „Albaneser Geigen" von den Virtuosen gesucht und theuer bezahlt. Der Zeitgenosse und Freund des Geigenmachers Jakob Stainer, der berühmte Orgelbauer Daniel Herz, ein Gemeinde-Angehöriger von Witten, dessen Werke im Jn- uud Ausland Bewunderung erregten, starb am 5. Juni 1678. Sein Grabstein auf dem Gottesacker zu Wilteu hat die Zuschrift: „Hier liegt mein Leib und der ist todt. Meine Werke leben nnd loben Gott." Meran nennt Johann Kaspar Hümpel (geboren 1669), einen der größten Orgelbauer, seinen Sohn. Die Orgel in der St. Jakobs-Pfarrkirche zu Innsbruck ist sein Werk. Schließlich sei noch eines musieirenden, componirenden und Instrumente bauenden Mönches gedacht, des Franciscaners Peter Singer, der zu Häselgehr am 28. August 1810 als Sohn eines Glockengießers geboren, zu Salzburg im Franciscauerkloster lebte und starb. Sein „Pansymphonikon" ist nach dem Princip der Physharmonika nur aus Zungenpfeifen construirt. Tonmeister wie Lachner, Meyerbeer, Spohr staunten ebensosehr über die Schönheit des Klanges, als praktische Orgelbauer über die unbegreifliche Einfachheit der Mittel, wodurch sie erreicht wurde. Als „musikalischer Mystiker" fand er ein neues System der Harmonielehre in seiner geistvollen Schrift „Metaphysische Blicke in die Tonwelt". Berühmte Orgeln im Lande sind jene in der bekannten Conciliumskirche Santa Maria Maggiore in Trient und die kleine Orgel aus Cedernholz in der silbernen Kapelle in Innsbruck, angeblich ein Geschenk des Papstes Julius II.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Volume 13
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Tirol und Vorarlberg
Volume
13
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
16.12 x 23.1 cm
Pages
624
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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