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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Volume 14
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28 Das Thal der Eger. „Jensseit der Eger eine halbe Meyll, ligt auff einem fast hohen, und an allen örtern mit Holtz bewachsen Berg, ein schön Kirch mit zweyen hohen Thürnen gezieret, unser Fraw zu Culm genant, ligt zwo kleine Meil von der Stadt Eger. Von diesem Berg fallen auch viel schöner Brunnen, vnd Bächlein herab, vnd mehren den Egerstrom, vnd ist dieses Ländlein von der Stadt Eger an, biß unter Schlackenwerd, ein sehr schön lustig ort Lands, von hohem Gebürg, holtselig schönen thalen und Wälden, nnzehlichen nicht allein Süßen, sondern auch Saverbrunnen, und Bächlein, das ichs kaum guug loben und preisen kan." — Mit diesen Worten beschreibt der deutsche Humanist Caspar Bruschius (1518—1557), geboren zn Schlaggenwald, erzogen zu Eger, ?oew laureatus und <üomes xalatii, in seiner 1542 erschienenen „Gründlichen Beschreibung des Fichtelberges" das Egerthal. Auf ihrem Wege vou ihrem Ursprung unter dem Gipfel des Schneeberges im Fichtelgebirge bis zu ihrem Eintritt in das Egerland hat die Eger, die sich durch hart- köpfige Berge mühselig ihre Bahn erkämpfen und manchen Umweg nehmen muß, schon ein gutes Stück Arbeit und oftmals ausgiebige Hilfe den Anwohnern geliefert, indem sie deren zahlreiche Mühlen, Sägewerke und Eisenhämmer in Gang erhält. Ihr ursprünglich Helles Wasser hat nach und nach vom Znsluße zahlreicher Moorbäche eine braune Farbe angenommen, die ihr auch auf ihrem Oberlaufe verbleibt. An der Landesgrenze, bei dem Dorf Fischern, nimmt sie die ihr ähnliche, von Südwesten kommende Röslau auf und tritt nun in das Egerland ein. In einem felsigen, engen, mit Sumpfwiesen ausgelegten Flußbett fließt sie bis Eger unter dem Gemäuer der alten Burg und an den niederen Theilen der Stadt dahin. Ehe sie das enge Thal verläßt, überspannt sie eine über kühne Bogen geführte Brücke der sächsischen Staatseisenbahn, dann schlingt sie sich durch die flache Au inmitten des Egerlandes, die wir schon kennen gelernt haben. An der Grenze des Ländchens, bei Königsberg, verlegen ihr die aneinanderreichenden Ausläufer des Erzgebirges und Kaiserwaldes den Weg und sie muß sich in einer scharfen Krümmung den Austritt durch die Höhenzüge erkämpfen. Unterhalb Maria Kulm, dem hochgelegenen (541 Meter) uralten Wallfahrtsorte, dessen Kirchthürme als eine Landmarke weithin sichtbar sind, tritt sie in das weite Thal hinaus, welches das Erzgebirge vom gegenüber- liegenden Kaiserwald und Karlsbader Gebirge trennt, in dessen Schooß ein reicher Schatz von Braunkohlen, welche das „Falkenauer Becken" füllen, begraben liegt. Der Lauf des Flußes bleibt in der Nähe der südlichen Berglehne und durchschneidet von Schaben bis Altsattel das Braunkohlengebiet, so daß zahlreiche Bergwerke um Zieditz und Falkeuau nahe an der Eger liegen. Gegen das Erzgebirge hin erhebt sich die Thalsohle als eine breite niedrige Stufe, deren hier und da mit kleinen Wäldern und Gebüschen bedeckte Fläche keineswegs den Eindruck eines fruchtbaren Landstriches annimmt. Der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Volume 14
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Böhmen (1)
Volume
14
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1894
Language
German
License
PD
Size
15.78 x 21.93 cm
Pages
634
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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