Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Volume 14
Page - 212 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 212 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Volume 14

Image of the Page - 212 -

Image of the Page - 212 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Volume 14

Text of the Page - 212 -

212 Von der Fauna dieser Zeit interessiren uns zunächst die Hausthiere, deren Zähmung allem Anschein nach schon der diluviale Mensch begann. In den ältesten Stationen dieses Zeitabschnittes erscheint zunächst als Hausrind die Primigeniusrace, welche durch Zähmung des Urstiers (Los primiAsnius) entstand, nebst der kleinen Brachycerosrace (kos ceros); zu diesen gesellt sich später eine durch Kreuzung der beiden entstandene Mittel- race (Los taurus). Übrigens überwiegen unter den Knochenresten dieser Periode anfangs noch die der wilden Waldthiere. Für die mittlere Zeit derselben diene als Beispiel das Verzeichniß der auf dem HradiZte bei Kuttenberg vorgekommenen Thiere. Von wilden Thieren waren hier vertreten: der Fuchs, der Baum- und Steinmarder, der Dachs, der braune Bär, der Feldhase, der Biber, der Hirsch, das Reh, der Ur und das Wildschwein; von Hausthieren: die Primigeniusrace, die Brachycerosrace, eine Mischrace des Rindes, das Schaf, die Ziege(?), das Torfschwein, ein großes und ein kleines Pferd, ein großer Jagdhund und der Torfhund. Von anderen Fundarten des Landes wäre diese Liste noch zu ergänzen durch den Aschenhund und das Haushuhn. Unter den 21 Thierformen dieses Verzeichnisses befinden sich elf wilde und zehn gezähmte Thiere. Der Mensch jagte mit Hilfe der genannten Hunde den Urochsen,-den Hirsch, das Reh, das Wildschwein und die anderen kleineren Thiere, erstere des Fleisches und der Haut, letztere nur'der Haut wegen, wie dies Einschnitte an der Schnauze eines Marderschädels beweisen; er nährte sich aber auch vom Fleische der Hausthiere. In der Bearbeitung des Hirschhorns, der Knochen und der Hauer des Schweines war er ebenso ein Meister, wie am Schluß dieser Periode in der Bearbeitung des Steins. Der Mensch von Krp war groß, mit einem dem Kurzschädel sich nähernden Mittel- schädel, persistenter Stirnbeinnaht und zweischneidigen Schienbeinen; das Craninm eines Langschädels hatte dicke Schädelwände, dicke Augeubraueubogen und näherte sich dem Brüxer Schädel. Die beschnittenen Extremitätenknochen dürften einem Feinde angehören und mochten abergläubischen Zwecken gedient haben. In Ploscha (Blaznn) hatte der ueolithische Mensch einen anLangschädel grenzenden Mittelschädel, einen mit stark entwickelter Hinterleiste versehenen Oberschenkel und seitlich flache Schienbeine; auch hier kam ein an den Brüxer Schädel mahnendes Craninm vor. In Premyslem war ein Schädel ein Mittelschädel, die vier anderen waren, sowie die meisten Schädel dieser Zeit Langschädel. INetallzeit. Daß eine so ausgebreitete und ziemlich dichte, Ackerbau und Viehzucht treibende Bevölkerung, wie wir sie gegen Ende der neolithischen Zeit in Böhmen vorfinden, mit dem Austreten der Metalle: des Kupfers, der Bronze und des Eisens, also für die Her- stellung von Waffen und Werkzeugen geeigneterer Materialien, nicht plötzlich verschwinden
back to the  book Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Volume 14"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Volume 14
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Böhmen (1)
Volume
14
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1894
Language
German
License
PD
Size
15.78 x 21.93 cm
Pages
634
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild