Page - 494 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Volume 14
Image of the Page - 494 -
Text of the Page - 494 -
494
Gruppe oder in der Mitte, z. B.: lok (klod) tick (ku-ick), poteb (pokted), ckn (j«ku),
6v^ (K6^^). Die Benützung der Familiennamen weicht von den anderen Dialecten
etwas ab. Man sagt also: V tomto clomne vostüvaj l'umovi; — je u l'uinü, luirw-
vejcti; — Sei I< l'ninoin, lumovejm, s Xovarlllovejma. Spricht man von den
Kindern, so nennt man sie tc> je svn IZeranskejcli oder nur to je Leranslcejek,
tam äevcata Ulaäikovejck. Kann man etwas nicht überspringen, so muß man
es vobejckont. Auch verschiedene Zusammenziehungen von zwei Wörtern sind nicht
selten, so: bäno, bärci (da anc>, arei), eüic (eo pak), (kcko pal:), navjelcjamen
(na velc^ amen).
Die Grenze des nordböhmischen Dialectes reicht von Pasek nördlich bis zur
schleichen Grenze und läuft dann südwestlich über Ober- und Unter-Hammern, Bratrikov,
Hnntirov und Nabsel längs des deutschen Gebietes, in Nabsel wendet sie sich nach
Süden neben Vranove, Beseditz, Koberov, Dluhy und dann östlich gegen Starkenbach
nnd Valteritz und von da nordwestlich und wird dnrch das deutsche Gebiet bis zu Pasek
gebildet. Von Nabsel bis Semil stößt der nördliche Dialect an den oberjizer'schen
Unterdialeet, welcher einen Übergang zu dem mittelböhmischen bildet. Aber auch in
diesem Gebiet findet man feinere Unterschiede, mit Rücksicht auf welche man folgende
Eintheilnng des ersteren aufstellen kann: der nördliche Unterdialeet von Jablonee nach
Hochstadt; der mittlere von Hammern bis Drzkov; der südliche von Drzkov nach Eisen-
brod (mit weiteren Abweichungen in Rädcitz, Jilove, Brod); der westliche nordwestlich
von Eisenbrod und der östliche von dem Flusse Kamenitz bis nach Starkenbach und
Hohenelbe (mit weiteren Abweichungen in Boskov und in der Umgebung von Semil und
Starkenbach).
In diesem Dialect spricht man ganz deutlich d>l, kil>-, äsn (überhaupt in Hochstadt)
aus; in Vojtesic bekommt man auf die Frage „wo warst du?" zur Antwort: bul
VoleZnici (ve Volesnici); in anderen Örtern hört man bet, deto (mit einem dunklen e)
ähnlich wie im Hanakischen, z. B.: kckebe Ketc» l'once v inusiee, tledack tarn Sei
(Wenn Tonce bei der Musik wäre, so würde ich hingehen). Auch in selnice, seln^,
poäsein hört man e statt i; in kaüeka, ^neka, sklenee läßt man das i aus, in solej
ulieej, v^icej findet man ein ej statt i wie im Ostböhmischen; dazu noch speciell der
Nominativ und Vocativ plnralis irmscej beli v staveni (die Männer waren im Hause)
oder inuseej statt inu^s^e, ebenso velcej, 6ru?ej, mno^ej n. a.; endlich in
v Nemcejck. Eine Ausnahme findet man nur in Lei koreni seni statt senej. Auch
das e läuft oft in ein i wie in anderen Dialecten über; hier will ich nur andernorts selten
Vorkommendes, wie eila (vcela), cira (äeera), ävite (ävere), ckiSt (6est), xit (?el), ölisko
(Sle^sko) anführen.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (1), Volume 14
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Böhmen (1)
- Volume
- 14
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1894
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.78 x 21.93 cm
- Pages
- 634
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch