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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Volume 15
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24 wirkte jedoch der tüchtige (1706 in Königswart geborene) Künstler in seinem Vaterlande als Kirchenkapellmeister, und zwar dreißig Jahre lang in Prag, dann in Eger, wo er 1783 starb. Derjenige böhmische Kirchencomponist des XVIII. Jahrhunderts aber, dessen Werke sich des nachhaltigsten Erfolges rahmen dürfen, ist unstreitig der hochbegabte, formgewandte und äußerst fruchtbare Franz Xav. Brixi, ein geborener Prager, der seiner künstlerischen Stellung als Kapellmeister des St. Veitsdoms im Alter von 39 Jahren durch einen vorzeitigen Tod (1771) entrissen wurde. Seine Messen bilden heute noch einen wesentlichen Bestandtheil des Repertoires gar vieler Kirchenchöre in Böhmen. Noch muß Brixi's zweiter Amtsnachfolger genannt werden, der vor nun hundert Jahren zu den tonangebenden Künstlern Prags gehörte: Johann Anton Kozelnch (Kozelnh — 1738 bis 1814), der Vetter und Lehrer des bekannten Wiener Hoscomponisten Leopold Kozelnch, dem ihn übrigens manche Zeitgenossen gleichstellten. Dem angeborenen Talent für die Instrumentalmusik und der allgemeinen eifrigen Pflege derselben hat die Bevölkerung Böhmens vor Allem ihren musikalischen Ruf zu verdanken. Recht viele böhmische Virtuosen des XVIII. Jahrhunderts verließen ihr Vaterland, um ihr Glück auswärts zu suchen und oft genug auch im vollsten Maße zu finden. Von den in Prag lebenden Künstlern haben wir bereits einen der bedeutendsten, Franz Xaver Dusek, kennen gelernt; unter seinen zahlreichen Schülern wäre etwa der tüchtige Pianist und Harmonikavirtuos Wenzel Vincenz Maschek (1755 bis 1831) hervorzuheben. Unbedingt der größte Meister des Klavierspiels aber, den im Laufe des vorigen Jahrhunderts Böhmen in die Welt geschickt hat, war Johann Ladislav Dusik, gewöhnlich Dussek geschrieben.^ Wie er seine Ausbildung mehr als Einem Orte verdankte (Cäslan, wo er am 9. Februar 1761 geboren war, Jglan, Kuttenberg, Prag), so erwarb er sich seineu glänzenden Ruf als einer der Bahnbrecher der modernen Klavier- technik, dessen Compositionen noch heutzutage überall zu den schätzeuswerthesten, geradezu classischen Unterrichtsmitteln gezählt werden, auf seinen nur selten von einer längeren Rast unterbrochenen Kreuz- und Querzügen durch ganz Europa. Als hochgefeierter Künstler besuchte Dusek 1802 seinen Vater, einen braven Organisten und Regenschori, und concertirte bei dieser Gelegenheit nicht blos in Prag, sondern auch in seiner Vaterstadt, hier mit dem aus derselben Gegend stammenden Hornvirtuosen Johann Stich, der als Giovanni Pnnto zu einer europäischen Berühmtheit gelangt war. Stich starb ein Jahr darnach in Prag. Dusik am 20. März 1812 in St. Germain en Lahe. Noch eines seinerzeit berühmten Harfenvirtuosen sei hier gedacht, der 1790 in Paris in den Wellen der Seine den ' Die beiden Künstlcrfamilien Duslk (Dnssek) und Dusek (-Duschek, nach der al ten böhmischen Orthographie allerdings auch Dussek geschrieben) sind wohl zu unterscheiden.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Volume 15
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Böhmen (2)
Volume
15
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1896
Language
German
License
PD
Size
16.07 x 22.35 cm
Pages
708
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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