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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Volume 15
Page - 194 -
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Page - 194 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Volume 15

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194 gemäß mit voller Sicherheit eingereiht werden kann. Wie jeder Baustil hat auch die romanische Baukunst ihre einfach strenge Frühepoche, welche in Böhmen mit dem XI. Jahrhundert schließt, und ihre Blütezei t , welche die ersten drei Viertel des X II. Jahrhunderts umfaßt. Vor dem Verfall dagegen ist die romanische Baukunst verschont geblieben durch das Erscheinen eines neuen Stils, dessen theilweise Verwendung nnd Vermischung mit dem bestehenden Bausystem iu Böhmen den sogenannten Übergangsstil ins Leben rief. Der Vater der böhmischen Geschichtsforschung, Cosmas (geboren 1045, gestorben den 31. October 1125), war daran, einen Bericht über die ältesten Kirchengründungen in seine Chronik aufzunehmen; da aber schon andere Schriften hierüber ausreichende Auskunft gaben, als das „Privilegium der mährischen Kirche", der sogenannte Epilog der Länder Mähren und Böhmen, und das Leben des heiligen Venceslav, so begnügte er sich auf diese Quellen hinzuweisen. Von diesen Quellen ist nur die erste unbekannt, während die zweite und dritte in böhmischer Übersetzung aus dem XIV. Jahrhundert als „Leben der Heiligen Cyrillus, Methodius und der heiligen Lndmila" und als „Leben des heiligen Venceslav" vorliegen. Auch die Dalemil'fche Chronik aus dem zweiten Decenninm des XIV. Jahr- hunderts hat diese Quellen gekannt und bezeichnet als die ersten, von Borivoj gegründeten Kirchen jene des heiligen Clemens auf der nicht weit von Prag am linken Moldau-Ufer gelegenen kleinen Burg Levy Hradec und die der Muttergottes auf der Prager Burg. St . Clemenskirchen gab es in Böhmen seit altersher mehrere: auf der Burg Leitomischl, auf der Burg Hradec (Königgrätz), in Dobrenitz, Sadska, auf der Burg Vysehrad, unter- halb der Burg Prag am sogenannten Opys, in der Burg Alt-Bunzlau, in Mirovitz, auf der Burg Pracheü und in fünf Dörfern nordwärts von Prag. Das erste Gotteshaus Böhmens ist sonach die St. Clemenskirche in Levy Hradec. Dem Beispiel des Vaters folgte sein Sohn Spytihnev, der auf der Burg Budec eine dem heiligen Petrus geweihte Kirche errichtete. Von dem heiligen Wenzel erzählt die altslavische Legende, er habe Kirchen in allen Burgen erbaut; namentlich sind aber nur zwei angeführt, die Kirche der Heiligen Cosmas und Damian auf der Burg Boleslav (Alt-Bunzlau) uud die St. Veitskirche auf der Prager Burg. Die Burg Libitz, der Geburtsort des heiligen Adalbert, zählte zwei Kircheu, eine Marien- und eine dem heiligen Georg geweihte Kirche. Als Bischof cousecrirte Adalbert die St . Johanneskirche auf der Burg Vysehrad. Im Jahre 1004 wird die Kirche auf der Burg S a a z (Zatec) erwähnt. — Außer den genannten Burgkirchen werden in den Gefchichtsguellen einige Gotteshäuser besonders als Votivkirchen angeführt. So gründeten die Herzoge Jaromir (1004 bis 1012) und Udalrich (Oldrich 1012 bis 1033) ans Dankbarkeit für ihre Errettung aus Lebensgefahr zwei dem heiligen Johannes dem Täufer geweihte Kirchen, jener auf dem Berge Veliz,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Volume 15
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Böhmen (2)
Volume
15
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1896
Language
German
License
PD
Size
16.07 x 22.35 cm
Pages
708
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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