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Auch Alois Bubak (geboren 1824, gestorben 1871), ein vorzüglicher strenger
Zeichner wie die meisten, welche dieser älteren Schule angehören, hatte ein offenes Auge
für die Schönheiten Böhmens und seiner eigenen Heimat, das Jsergebirge und seine
Umgebung („Muzskyberg bei Müncheugrätz" in der Prager Gemäldegallerie). Besonders
schön ist sein „Urwald mit dem Plöckensteiner See im Böhmerwald", welcher durch den
vorzüglichen großen Stich von Karl Post (geboren zu Prag 1834, gestorben 1877 zu
Wien, welcher ebenfalls ein Schiller der Prager Akademie war) sehr bekannt geworden ist.
Manche der späteren Schüler Hanshosers standen schon mehr unter dem Einfluß
Eduard Eugerths. Einer der begabtesten dieser jungen Laudschaftsmaler war der
leider früh verstorbene Adolf Kofarek (geboren 1830 zu Heralee, gestorben 1859 zn
Prag). Trotz seiner Studien im Salzkammergut und auf der Insel Rügen, die er nur für
einige bestellte Bilder benützte, fühlte er sich doch immer nur von seiner Heimat angezogen.
Der ernste Charakter des leicht bewegten Hügellandes mit nur dürftigem Pflanzenwuchs
und weit sichtbare waldreiche Ebenen mit wechselnder Belenchtnng bei interessanten
Wolkenbildungen übten auf ihn einen mächtigen Reiz aus, den er trefflich zum Ausdruck
brachte. Die „Böhmische Landschaft" im Rndolphinnm, seine „Landschaft mit Bauern-
hochzeit" im Besitz Seiner Majestät des Kaisers und die Landschaft beim Grafen
Rudolf Czernin in Prag, — eine sumpfige, zum Theil mit Knieholz bewachsene Hochebene
des Niesengebirges, über welche tiefgehende, vom Stnrm zerrissene Nebel dahinjagen, —
eines der letzten Werke Kosareks, charakterisiren ihn als den ersten Stimmungsmaler.
Außer Hawränek leben in Prag von den ehemaligen Hanshoser-Schülern Alois
Kirnig und Ju l ius Marak, welcher von Wien, wo er 27 Jahre lang thätig war,
1887 an die Prager Maler-Akademie bernfen wurde und hier mit großem Erfolg
als Professor für das Landschaftsfach wirkt. Maräks poetische Stimmungsbilder „Wald-
einsamkeit" sind dnrch die Heliogravüren nach den, einen Cyklus bildenden zwölf
meisterhaft behandelten Kohlenzeichnungen, zu welchen Victor von Scheffel den Text
zu schreiben sich angeregt fühlte, einem jeden Kunstfreund bestens bekannt, ebenso die vier
Jahres- und Tageszeiten und der aus dreizehn Kohlenzeichnungen bestehende Cyklus:
„Österreichische Waldcharaktere", welche Maräk im Auftrag des Oberstkümmereramtes
auszuführen hatte.
Wilhelm Riedl (gestorben 1876) lebte einige Jahre, nachdem er die Prager
Akademie verlassen hatte, in Düsseldorf als Schüler Oswald Achenbachs, dann viele Jahre
abwechselnd in Italien und Paris. Riedl war der erste böhmische Landschaftsmaler,
welcher sich ganz der eben damals sich geltend machenden Richtnng der Impressionisten
anschloß. Ihm folgten später einige der jüngeren Landschaftsmaler nach Paris, darnnter
Mar ie Kirschner, eine Schülerin Adolf Lier's in München, welche bei Jules Dupre
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (2), Volume 15
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Böhmen (2)
- Volume
- 15
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1896
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.07 x 22.35 cm
- Pages
- 708
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch