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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Volume 15
Page - 486 -
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Page - 486 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Volume 15

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486 Pinzgauer, Percherous, englische, belgische und norddeutsche Hengste eingeführt. Für vorzügliche Fohlen werden uuu Prämien in Dukaten (an 1300 Stück jährlich) zugesprochen, zu denen vom Ackerbauministeriuiu und vom Landesausschuß beigesteuert wird, sowie auch einzelne Bezirksvertretungen, insbesondere des südlichen und östlichen Böhmens namhafte Geldbeträge zur Hebung der Pferdezucht durch Belohnungen spenden. Außer den staatlichen Belegstationen gibt es im Lande Privatgestüte, wie namentlich zu Neuhof, Chlumec, Cimelitz, Caslan, Friedland, Neuschloß, Hermanmestec, Turuau, Slatinany und Styskal, die vom Großgrundbesitz unterhalten werden. Die Rindviehzucht würde in Böhmen hente kaum ihre bedeutungsvolle Stelle einnehmen, wenn das Vieh, sowie in den Alpenländern, nur auf den natürlichen Gras- wuchs angewiesen wäre und nicht der Futterbau auf Äckern nnd die laudwirthschastliche Industrie, vornehmlich die Zucker- und Spiritusfabrikation, dann die Bierbrauerei und Stärke-Erzeugung einem großen Theile des Landes jene Massen von Futtermitteln liefern würden, die gegenwärtig die Ernährung der Viehherden erfordert. Die Ernährung der Thiere war mich vor einem Jahrhundert durchwegs eine überaus karge, eine wahre Hungerwirthschaft. Die Futterrationen, über die aus älteren Zeiten Aufschreibungen bestehen, waren ehedem so kümmerliche, daß es heutzutage kaum glaublich erscheint, wie dabei doch Viehstände erhalten werden konnten. Daher gab es auch im Lande kaum Thiere vou so ausgeprägten Körperformen, daß man von besonderen Land- racen hätte sprechen können. Neben dem Futterbau gestaltete sich die in unserem Jahr- hundert aufgekommene Zuckerindustrie zu einer überaus wohlthätigen Förderen» der Rindviehzucht, denn nicht nur daß sie große Massen Futter an die Viehzucht abgibt, veranlaßte sie aüch die Einführung rationeller Fruchtwechselwirthschaft, bei welcher, entgegen der alten Körnerwirthschaft mit viel brachliegenden Grundstücken, durch weise Einschaltung von Futterpflanzen zwischen die Halmfrüchte Frnchtfolgen in Aufnahme kamen, die der Viehhaltung früher nicht für möglich gehaltene Grün- und Dörrfutter- mengen zur Verfügung stellten. Nicht minder den Aufschwung der Rindviehzucht fördernd ist auch die in Böhmen blühende Spiritusindustrie, welche, abgesehen davon, daß auch sie durch den nothwendig gewordenen Kartoffelbau den Anstoß zum Auflassen der Dreifelderwirthschaft und Über- gang zum Fruchtwechsel gegeben, große Massen Schlempe liefert, die insbesondere als Mastfutter für Riuder vou unschätzbarem Werthe sind. Was die Bierbrauerei betrifft, die zwar kein modernes, sondern ein bereits seit Jahrhunderten betriebenes Gewerbe in Böhmen ist, so hat doch ihre in neuerer Zeit erfolgte bedeutende Ausdehnung einen nicht geringen Antheil an der gegen frühere Zeiten besseren, kräftigeren Ernährung der Rinder, und so kann mit Recht behauptet werden, daß die Landwirthschaft Böhmens für den Reichthum,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Volume 15
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Böhmen (2)
Volume
15
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1896
Language
German
License
PD
Size
16.07 x 22.35 cm
Pages
708
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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