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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Volume 15
Page - 512 -
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Page - 512 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Volume 15

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512 Adolf Schwarzeuberg'scheu Forste vorangingen; viele andere Besitzungen folgte», so daß diese Art der Ertragsregelung in Böhmen die weitaus verbreitetste geworden ist. Die meisten Forste sind dermalen durch den Terrainverhältnissen angepaßte Schueußenuetze in Hiebszüge und Oberabtheilungen zerlegt. Die Hannngspläne werden nicht mehr für ganze Umtriebszeiten aufgestellt, sondern meist nur für ein Jahrzehnt, nach dessen Umlauf periodisch wiederkehrende Revisionen festzustellen haben, wie sich die bisherigen Wirthschaftsmaßregeln bewährten und welche Änderungen an denselben vor- zunehmen seien. Wirthschasts-Bestandes- und Terrainkarten liefern ein übersichtliches Bild des Zustandes der Forste uud genaue Aufzeichnungen über die erfolgten Nutzungen, sowie Tabellen über das Verhältniß der Bestandes-Altersclassen gestatten dem Besitzer, sich jederzeit von dem Stande seines im Forste vorhandenen Vermögens und von dem Erfolge seiner Forstwirthschaft zu überzeuge». Selbst die Wälder zahlreicher kleiner Gemeinden, sowie Kleiubesitzsorste sind der Ertragsregelnng unterstellt, so daß bereits im Jahre 1876 von der Gesammtsläche des böhmischen Waldlandes 67 6 Procent systemisirt waren, seit dieser Zeit aber gewiß Tausende von Hektaren neu systemisirt wurden. Wie es die Verschiedenheit der Standortsverhältnisse mit sich bringt, variirt der Holzzuwachs und der Ertrag der Forste sehr bedeutend. Die Krnmmholzpartien des Riesengebirges, die spärlich bestockten Klippen der Onadersandstein-Formation, die Sandschollen der Ebenen nnd die noch unentwässerten Moorwälder können, nahezu, als zuwachs- und ertragslos bezeichnet werden. Hingegen finden wir in den Elbe-Auen, an dem Fuße der Basaltberge, uoch mehr aber in jenen Beständen des Böhmerwaldes, welche die erste Generation nach dem Urwalde repräsentiren, Zuwachsverhältnisse, die nichts zu wünschen übrig lassen, so daß Zuwächse von 10 bis 14 Festnietern pro Hektar nicht zn den Seltenheiten gehören. Die statistischen Daten über die jährliche Holzprodnction sind zwar sehr schwankend, doch dürfte man nicht fehlgehen, wenn dieselbe mit vier bis fünf Millionen Festmetern im Werthe von 18 bis 21 Millionen Gulden veranschlagt wird. Diese Ertragsfähigkeit verdanken die böhmischen Wälder weniger ihren Znwachsverhältnissen, als vielmehr ihrer günstigen geographischen Lage, ihren mit großen Kosten hergestellten Wasserstraßen und Jahrhunderte langer rastloser Thätigkeit auf dem Felde der Forstbenutzung, sowie des Holzhandels. In der Mitte des Landes, besonders aber im böhmischen Tieflande, wo die Urbar- machung des Bodens zu landwirthschaftlicheu Zwecken das Waldland verminderte, große Städte und Jndustrieorte den Holzconsum förderten, ist der Forst frühzeitig ertragsfähig geworden. Großer Vorkehrungen bedurfte es jedoch, um dieWaldmasseu des Riesengebirges, noch mehr aber jene des Böhmerwaldes nutzbar zu mache». Holzarbeiter-Colonien,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Volume 15
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Böhmen (2)
Volume
15
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1896
Language
German
License
PD
Size
16.07 x 22.35 cm
Pages
708
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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