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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Volume 15
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Page - 585 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Volume 15

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585 sodann abermals nach Böhmen gebracht wurde, baten die böhmischen Stände auf den Landtagen wiederholt den König, diesem Übel zu steuern. Vergeblich suchte der König die Stände zum Beitritt zu der in Eßlingen am 10. November 1524 beschlossenen deutschen Münzordnung zu bewegen. Erst nach der Schlacht bei Mühlberg zeigten sich die böhmischen Stände auch in dieser Richtung nachgiebiger gestimmt. Als daher Kaiser Karl V. auf dem Reichstage zu Augsburg (28. Juli 1551) eine neue Münzordnung für das deutsche Reich zu Stande brachte und diese von König Ferdinand l. auch in Böhmen gefördert wurde, erklärten sich die böhmischen Stände — wohl erst nach zehn Jahren — auf dem am 1. Oetober 1561 abgehaltenen Landtage für dieselbe. Nach dieser neuen Münzordnung wurden die Prager Groschen (deren letzte Stücke die Jahres- zahl 1547 tragen) gänzlich abgeschafft und an ihre Stelle der Reichsgulden ö 60 Kreuzer als Einheit gesetzt. Kurz, es wurde in Böhmen die ganz und gar nicht beliebte „Kreuzer- währung" eingeführt und nur wegen des Ausgleiches mit der alten Groschenwährung sollten noch bis auf weiteres Weiß- und Kleinpfennige gemünzt werden, und zwar so, daß 3 Weißpfennige — 1 Kreuzer. An diesem sehr wichtigen Wendepunkte der böhmischen Münzgeschichte sei uns erlaubt, noch zwei Münzgattungen kurz zu erwähnen, nämlich die Dukaten und Thaler. Die ersten Dukaten hatte in Böhmen König Johann von Luxemburg im Jahre 1325 geprägt, und zwar nach dem Muster der Florentiner; sie waren 3 49 Gramm schwer und 23^/z Karat fein (— In der ersten Zeit galt ein Dukaten 24, später 28, im Jahre 1528 schon 30 Prager Groschen und stieg desto höher im Werthe, je schlechter diese oder die Silbermünzen überhaupt waren, so z. B. in den Jahren 1551 bis 1561 bis auf 45 Groschen. Den böhmischen Dukaten waren die ungarischen an Güte gleich, und es muß besonders bemerkt werden, daß sich dieselben nicht nur bis zur Zeit Maria Theresia's — wo dieselben noch als böhmische Münze erkennbar sind —, sondern bis auf unsere Tage von gleichem Schrott und Korn erhalten haben. Die Thaler haben die Grafen Schlik zu Joachimsthal im Jahre 1519 zu münzen angefangen und auf dem böhmischen Landtage 1520 wurden sie von den Ständen als in Böhmen gangbare Münze anerkannt, obgleich der König Ludwig dieselben als solche nicht bestätigte. Dies war überhaupt in Böhmen der erste Fall, wo neben dem Herzog oder König auch ein Privater münzen durfte. König Ferdinand I. erkannte sogleich die Unzukömmlichkeit dieser Anmaßung und erklärte schon im Jahre 1527 ganz eorrect die Berechtigung zu münzen als sein königliches Privilegium. Mit den Grafen Schlik fand er sich vorzüglich in Betreff des Joachimsthaler Silbers ab, bewilligte denselben noch andere Vergütungen, erklärte aber die Münze als königliches Regal. Mit besonderer Erlaubniß des Königs Ferdinand II. münzten später (vom Jahre 1627) die Grafen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Volume 15
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Böhmen (2)
Volume
15
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1896
Language
German
License
PD
Size
16.07 x 22.35 cm
Pages
708
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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