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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Volume 15
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Page - 639 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Volume 15

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639 Alle diese Judustrialwerkc überwachte er persönlich; dabei versäumte er nicht die Pflichten seines öffentlichen Amtes — er war seit 1763 Präsident des böhmischen Commercien- Consesses — allerwärts anregend, unterstützend und fördernd. Den Grafen Vincenz Waldstein bewog er, in Gemeinschaft mit dem Grafen Franz Josef Kinski), einem Vetter Josef Maximilians, das Schloß Weißwasser zu einem „Mannfactnrhause" umzugestalten, einer Art Fach- uud Fortbildungsschule in den verschiedensten Industrie- zweigen, zunächst für die Kinder der Armen, um „Publicum und Land von dem Nachwuchs mittelloser uud ausschweifeuder Leute zu reinigen", womit deuu auch im Jahre 1765 der Anfang gemacht wnrde. Im letztgenannten Jahre wird die Zahl der „Fabrikanten", das heißt der selbständigen Gewerbe-Unternehmer Böhmens, mit 45.740, die Zahl der Spiuuer aber mit 205.534 angegeben. Den ungefähren Werth der gewerblichen Erzeugnisse des Landes schätzt Josef M. Kinsky auf 9,250.384, jenen des Jahresexportes auf 1,869.410 Gulden. Den Löweuantheil nach beide» Richtungen nimmt die Leinenmannfactur in Anspruch. Ihr Productiouswerth allein stellt sich auf nahezu dreieinhalb Millionen, ohne die Leinengarne im Werthe von 330.436 Gulden. Dazu kommen aber auch uoch die Werthe der Leinenband-, der Battist- uud Schleier-, der Tafelzeug- und der Spitzen-, sowie der Zwirnindustrie, die gleichfalls mit mehr als 300.000 Gulden zu berechnen sind. Die Spitzenklöppelei, versichert Kinsky, ist „dermalen schon eine der beträchtlichen Nahrungen der Landesinwohner". Der Leinenindustrie zunächst steht die Wollenweberei, deren Tucherzeugnisse einen Werth von 1,734.996 Gulden repräsentiren, während die Strumpf- wirkern uud -Strickerei einen solchen von 506 016 Gulden abwirft. An dem allgemeinen Fortschritt — trotz mannigfacher Störungen — partieipirt vor Allem Reicheuberg als Tuchstadt, in der auch die Strumpfwirkern uoch iu der Zunahme begriffen ist. Die größte Zahl der Meister dieses Handwerkes (mau zählte 1406 Strumpfwirkerstühle im Lande) finden sich in Granpen, dessen respeetive Zunft erst 1756 errichtet worden war, dann aber iu Böhmisch-Kamnitz, Dnx, Oberlentensdorf , Niemes, Chrudim, Strakonitz uud Humpolee. Nur sechs Meister in Kuttenberg brachten jährlich mehr als 3000 Dutzend Strümpfe zu Markte; die gleiche Menge wurde in Neustadt! (Kreis Pilsen) „dnrch die mittlere Jugend uud alte Leute zu Verminderung des Müßigganges verfertiget". Eine Fabrik dieses Zweiges stand im Markte Bela (Kreis Caslan). Die Schafwoll-„Zengmacherei" betreffend, meldet Kinski): „Im Königgrätzer, Elbogner und Leitmeritzer Kreise ist auch diese verfallene Manufactur wiederum in Gang gebracht nnd insbesondere in Kladrnb, DobrnZka, Jenikau und Töpel nnn derlei Fabriken errichtet worden". Die Baumwollindustrie ist erst noch im Werden. Doch kann von der Cottonfabrik zu Cosmauos bereits gesagt werden, daß sie „nunmehr zu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Volume 15
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Böhmen (2)
Volume
15
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1896
Language
German
License
PD
Size
16.07 x 22.35 cm
Pages
708
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild