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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17
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350 Versammlung aller Völkerschaften" und die vielgelobten Fresken Manlpertschs im ehemaligen Bibliothekssaal zu Kloster Bruck. Noch zahlreicher als in der Profankunst sind die schönen Kircheninterieurs, von deren Fresken nur genannt sein mögen: die schönen Kuppelmalereien zu Kiritein, Jarmeritz, Miihlfraun, am heiligen Berge, zu Raigern, Velehrad, dann die Malereien der Jesuiten- kirche in Olmütz und Brünn, der schönen Minoriteukirche ebendaselbst, der Wallfahrts- kirche zu Slonp, in welch beiden letzteren die Malereien durch Renovirnng keinesfalls gewonnen haben. Nach einer solchen langandauernden Glanz- und Blüteperiode mußte naturgemäß eine Stagnation eintreten; schon von der Mitte des XVIII. Jahrhunderts verminderte sich die Bauthätigkeit, vor Allem aber hatte die Aufhebung der Klöster die vollständige Brach- legnng jedweder künstlerischen Thätigkeit zur Folge. Nicht einmal die begonnenen Bauten wurden vollendet, die fertiggestellten nur nothdürftigst ausgestattet; allgemeine Arbeits- losigkeit trat ein, jedwede neue Aufgabe fehlte, die große Schaar der Künstler und wohlgeschulten Gehilfen hatte sich verzogen oder war im Laufe der Zeit über der langen Pause verstorben. So trist und inhaltslos waren und so blieben die Verhältnisse ins XIX. Jahrhundert hinein; demgemäß waren auch die Bauten bis in die Dreißiger- und Vierziger-Jahre: kahl und schal, glatte Mauern und rem nur Fensteröffnungen in denselben; Alles ohne Geschmack und ohne Zier. Auf die früher so warm pulsireude Zeit reicher Kunstthätigkeit folgte eine einfache, bedürfnißlose, geld- nnd thatenarme Zeit, bar allen Kunstsinns und Geschmacks, bar jeder Lebens- und Schaffenslust. Stand Mähren in früherer Zeit auf dem Gebiete der Kunst anderen Kronländern gegenüber nicht zurück, so erwachte es dagegen im XIX. Jahrhundert ziemlich spät aus seiner, durch die berührten Verhältnisse erklärlichen Unthätigkeit; der Adel verfügte über eine reiche Zahl stattlicher Schlösser aus früheren Jahrhunderten, dem Clerus sielen die meisten Kirchen der aufgelassenen Klöster zu uud diese wieder boten mit ihren leer- gewordenen Räumen genügenden Platz für die sonstigen Bedürfnisse des Landes; Olmütz, die depossedirte Hauptstadt, stand als Festung unter dem Bann des Bauverbotes, Brünn aber entwickelte sich zu einer bedeutenden Empore des Handels nnd der Industrie, so daß bei dieser praktischen Richtung das ideale Element zurückstehen mußte. Daher kommt es, daß Mähren erst in den letzten zwanzig Jahren sich wieder zu rühren beginnt und Versäumtes nachzuholen bestrebt ist. Von den wenigen kirchlichen Bauten steht die Restauration und der Thurmbau des Olmützer Doms obenan; weniger glücklich ist der Bau der neuen Pfarrkirche zu Mährisch-Ostrau. Brünn hat eine einfache protestantische Kirche gothischen Stils von Ferstet erhalten und geht eben an die Restauration nnd den Thurmban des Doms.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Volume 17
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Mähren und Schlesien
Volume
17
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1897
Language
German
License
PD
Size
15.42 x 21.88 cm
Pages
750
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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