Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17
Page - 416 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 416 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17

Image of the Page - 416 -

Image of the Page - 416 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17

Text of the Page - 416 -

410 benachbarten Orten, durch die Bildung der Köpfchen, Farbe und Geschmack auszeichnen; er erreicht ungewöhnliche Dimensionen, so daß wohl vier Stück ein volles Kilogramm wiegen. Im Jahre 1823 ist sogar ein Stamm von 402 Gramm gewonnen worden. Die steigende Nachfrage nach diesem Schmuckstücke der Tafel veranlaßt alljährlich die Ausdehnung der Eibenschitzer Culturen. Die Benützungsweise des Gartenlandes vereinigt häufig Obst- und Gemüseban aus demselben Territorium. Landesüblich ist die Bepflanzung der Hausgärten mit Stein-, Kern- und Beerenobst. Auch das Einsäumen der Feldraine mit Obstbäumen und die Anlage von Obstbaumalleen längs der Straßen und Wege hat in den letzten Jahr- zehnten sehr zugenommen. Die Veredlung der Sorten, für welche eine Anzahl rationell betriebener Baumschulen — so das pomologische Landesinstitut, die Etablissements Wannieck uud v. Felbinger zu Schöllschitz, die Fulneker Obstbaumschule :c. — erfolg- reich thätig ist, greift jetzt allmälig um sich. Die Verwerthung des Obstes, welche durch Verallgemeinerung des Dörrens, Einlegens und Einsiedens weit rentabler werden könnte, als es jetzt der Fall ist, erfolgt vorwiegend durch Verkauf des Obstes im frischen Zustande. Charakteristisch ist der Vertrieb von Obst durch die das gauze Land durchstreifenden „Löscherinneu", die Bewohnerinnen der Ortschaft Lösch bei Brünn. Gerühmt sind insbesondere die Kirschen und Zwetschken Mährens; letztere werden zum Theil zu Mus (Powidl) verkocht. Der Gesammtertrag an Kern- und Steinobst beläuft sich auf mehr als 77.000 metrische Ceutner. Noch muß der süßeu Eberesche (smkus aucu- Ml-ia, V»r. cwleis) gedacht werden, einer spontanen Varietät, die vor etwa achtzig Jahren in Nordmähren entdeckt und nenestens, Dank den Bemühungen des Forst- concipisten Krätzl, weithin, selbst bis nach Schweden verbreitet wurde. Sie stellt einen noch in bedeutenden Höhenanlagen prosperirenden Obstbaum dar. Die Korbweidencultur ist in den letzten Jahren durch Anlage mustergiltiger Weidenplantagen in ein fortgeschrittenes Stadium getreten. Der Weinbau in Mähren reicht weit zurück. Die Chronik des Jahres 1220 berichtet von dem durch den Bischof von Olmütz zu Pustomer bei Wischan neuangelegten Weingarten, jene von 1240 von den Rebengärten zu Nikolsburg. Spätere Urkunden setzen häufig den Weinzehent fest, selbst an Orten, die hente weit jenseits der Weiubau- zvue liegen. Viele Ortschaften im Lande weisen in ihren Flurbüchern uoch Feldstücke mit dem Namen „Weingarten" (vinokrü<Zek) ans. Ein großer Theil dieser Flächen dürfte Meßwein getragen haben. Gegenwärtig hat der Weinban im südlichen Drittel des Landes seine Stätte. Die Producte desselben können nach ihrem Charakter in drei Hauptgruppen getheilt werden. Die erste Gruppe — im Marchgebiete, an den südlichen Ausläufern des Marsgebirges und in den Südlagen der Karpathen an der Grenze
back to the  book Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Volume 17
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Mähren und Schlesien
Volume
17
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1897
Language
German
License
PD
Size
15.42 x 21.88 cm
Pages
750
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild