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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17
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Page - 422 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17

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422 erloschene Herdfeuer durch glühende, von der nächsten Koliba herbeigeholte Kohlen wieder anfacht, mit seltsamen Zeichen auf Runenstäben. Die Kreuzung der mährischen Karpathenschafe mit Sonthdown-Böcken nnd mit Widdern der friesischen Melkschafrace seitens H. Schindlers-Weißenhof und des Directors v. Rodiezky-Kaschau weisen den richtigen Weg, auf welchem dieser vortreffliche Stamm noch verbessert werden könnte. Die Quantität der Molkereiprodncte aus Schafmilch erscheint in den oben beim Rindviehstande ausgewiesenen Ziffern mit inbegriffen. An Wolle werden etwa 1900 metrische Centner gewonnen. Die Zahl der Ziegen (144.204 Stück) ist, ein Zeichen ungesunder Entwicklung, im letzten Jahrzehnt wesentlich gestiegen. Über die Anzahl und die Race der mährischen Schweine melden die älteren Quellen nichts, doch läßt sich aus dem vorhandenen Material schließen, daß das „Schwarzvieh" der Gegenwart, das „mährische" oder Karpfenschwein, einer Kreuzung des kurzohrigeu Landschweins mit dem kraushaarigen polnischen Schwein entstammt. Es ist weder durch Fruchtbarkeit, noch durch Mastfähigkeit oder Schuellwüchsigkeit ausgezeichnet. Außerdem finden wir ebenfalls in den Händen der Kleingrundbesitzer — denn die größeren Wirthschaften haben bereits vielfach englische Schweinestämme eingeführt — in großer Menge das in Mähren langsamwüchsige ungarische Borstenvieh als Mastschwein verbreitet. Die Zahl der Schweine beträgt 322.239 Stück. Die ungünstigen Verhältnisse dieses Produktionszweiges haben eine Reform herbeigeführt, welche durch Errichtung von 70 mit Ebern englischer Race besetzten Schweiuezucht- statiouen eingeleitet wurde. Die Geflügelzucht weist neben der starken Aufzucht von Gänsen und Enten in den Niederungen des Landes, sowie von Hühnern, die theils der Landrace, theils aus- ländischen Stämmen angehören, einzelne erfolgreiche Zuchtstationen auf. Von anderen Kleinbetrieben wäre außer der ganz unbedeutenden Seidenzucht, für deren Unterhalt zahlreiche, noch aus der Zeit des inländischen Aufschwunges des Seidenbaues stammende Maulbeerbaumplantagen überreichlich sorgen, die Bienenzucht zu erwähnen. Man zählt etwa 83.000 Bienenstöcke zumeist modernen Gepräges. Die Ersetzung des Honigs durch neuartige Süßstoffe und des Wachses durch billigere Beleuchtungsmaterialien haben auch in Mähren die Bienenzucht stark vermindert. Einzelne Forscher führen den Namen Mährens als des Gebietes der March auf das altdeutsche inaraku d. i. Roßweide zurück. Ist dies auch nicht der Fall, so ist die Hanna, die fruchtbare Mitte des Landes mit ihren ausgedehnten Hntweiden viele Jahr- hunderte lang das Hauptgebiet der mährischen Pferdezucht gewesen. Noch lebt in Bild und Volkslied das wohlgenährte Viergespann, der Stolz des Bauern der Hanna, und bis
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Volume 17
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Mähren und Schlesien
Volume
17
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1897
Language
German
License
PD
Size
15.42 x 21.88 cm
Pages
750
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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