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bezimmertes Bauholz an den Mann gebracht. Es stehen daher mit dem Forstbetriebe
Sägemerke in Verbindung, welche die Rundhölzer zu Bretterwaaren, Latten und Schindeln
verarbeiten. Schon die stattliche Zahl der vorhandenen 61 größeren mit Dampfkraft
betriebenen und der 645 kleineren — meist in den waldreichen Gebieten des nördlichen
Mährens vertheilten — mit Wasserkraft betriebenen Sägen, insgesammt mit 1859
Sägeblättern, läßt erkennen, welche Bedeutung diese Rohholznmformnng im forstlichen
Haushalte besitzt.
Von dem gesammteu Holzeinschlage consumirt Mähren gewiß zwei Drittel und
nur ein Drittel gelangt zum Export. In dem waldarmen Süden des Landes, der
landwirtschaftlich und industriell aber am entwickeltsten ist, ist entlang der denselben
durchziehenden Kaiser Ferdiuands-Nordbahn ein außerordentlich lebhafter Holzverkehr und
Holzhandel entwickelt (Lnndeuburg—Prerau, Lundenbnrg—Brünn, Grußbach—Znaim),
da theilweise der Brennholzbedarf und der volle Bauholzbedarf sowie der Bedarf an
Schnittmaterial aus dem waldreichen Norden des Landes gedeckt werden muß.
In Ansehung des Exportes kommen zwei Richtungen in Betracht: die südliche nach
Niederösterreich, an welcher jedoch nur ein Theil des Karpathengebietes und ein Theil des
böhmisch-mährischen Grenzgebirges participirt, und die ausgiebigere nördliche Richtung
(Böhmen und Deutsches Reich), an welcher der ganze übrige Norden des Landes
betheiligt ist.
Die Ansprüche an den Forstertrag sind heute schon hochgespannte. Die thatsächliche
Holzsällnng dürfte in den Großgruudbesitzsorsten die Höhe von rund zwei Millionen
Kubikmetern und eine» Werth von etwa acht Millionen Gulden im Hanptnntznngsbetriebe
erreichen, zu welchen Ansätzen noch etwa 20 Procent für den Ertrag der Zwischen- und
Nebennutzung zuzurechnen wären. Noch für längere Zeit ist die Forstwirthschaft beim
Großgrundbesitze in der glücklichen Lage, sich in älteren Holzbeständen mit der Nutzung
zu bewegen, so lange eben die in Übung stehenden Umtriebszeiten von 100 oder 80 Jahren
es ermöglichen. Dieser Umstand verschafft den mährischen Starkhölzern einen erweiterten
Markt in Gebiete, in welchen Riesenbänme nur mehr der Erinnerung angehören.
Die Wälder des Kleingrundbesitzes sind im Lande mit 20 Procent des
Gesammtwaldstandes, also mit etwa 120.000 Hektar vertreten; sie sind in der weitaus
größeren Zahl Gemeinschaftswälder, die ein Eigenthum bestisteter Anfassen bilden, und
Rnstical-(Bauern-)wälder. Die Gemeinden als solche (die Großcommunen von Brünn,
Olmütz, Znaim uud Ungarisch-Hradisch ausgenommen) haben meist wenig Wald. Die
Bestistung dieser Besitzkategorie ist im Allgemeinen eine weit unter dem Maße des
Bedürfnisses stehende. Es sind wohl in einzelnen Bezirken (Dacitz, Mährisch-Trüban,
Boskovitz) die Procentverhältnisse des Kleingrnndbesitzwaldes recht günstige, 40 bis
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Mähren und Schlesien, Volume 17
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Mähren und Schlesien
- Volume
- 17
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1897
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.42 x 21.88 cm
- Pages
- 750
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch