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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17
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Page - 452 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17

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452 Während der Eisenstein- und Metallbergbau solcherart den Höhepunkt seiner Ent- wicklung schon lauge überschritten hat, strebt der Kohlenbergbau in Mähren mächtig in die Höhe und schafft, gleich den ersteren in früheren Jahrhunderten, an den Orten seiner Blüte frisches Leben, Wohlstand, Reichthum. Kohle jeder Art ist in diesem Kronlande reichlich zu finden: die Steinkohle in allen ihren Varietäten im Nossitzer und Ostrau- Karviner Revier, die minderwerthige Kreidekohle im Norden, der Lignit im Süden Mährens. Der Kreidekohlenbergbau, welcher in der Umgebung von Mährisch-Trüban und Boskovitz in der Kreide auf einem einen Meter mächtigen Flötzchen umgeht, lebt allerdings nur ein Scheindasein, denn er fördert mit 24 Bergarbeitern auf Stollenbauen ohne Verwendung von Maschinen nur 13.000 Meterceutuer einer sandigen, schiesrigen Kohle, welche von den Landleuten der Umgebung zum Hausbrand verwendet wird. Anders liegen die Verhältnisse schon im Rossitzer Steinkohlenbecken. In dem von Mährisch- Kroman nach Segen-Gottes bei Rossitz streichenden Steinkohlengebirge treten drei Stein- kohlenflötze mit einem 10 —12 Kilometer langen Streichen anf, von welchen die zwei Hangenden banwürdig sind. Das Hanptflötz erreicht stellenweise eine Mächtigkeit bis sieben Meter, das zweite eine solche von 2 5 Meter. Acht Maschinschachte in den Gemeinden Segen-Gottes, Babitz, Zbeschan und Padochan (Padochov) fördern aus Tiefen von 300 bis 400 Meter die durch den Abbau beider Flötze gewonnenen Kohlen zu Tage, welche wegen ihres hohen Heizwerthes von der Industrie sehr geschätzt werden. Ganz besonders wird die Rossitzer Steinkohle als Schmiedkohle vor allen anderen Kohlen bevorzugt uud als solche in der ganzen Monarchie und über die Grenzen derselben versendet. Da diese Kohlen aber auch so vorzüglich backen wie keine andere in Österreich, so bieten sie ein vorzügliches Material zur Erzeugung von Eoakes. Ein sehr unerwünschter Begleiter des Rossitzer Bergbaubetriebes sind die Schlag- wetter, welche im Flötze auftreten und deu Bergmann zur größten Vorsicht zwingen. Plötzliche Eruptionen derselben werden zwar nicht beobachtet, wie im Ostrau-Karviuer Revier, aber die Gase begleiten unausgesetzt unter Knattern, Knistern, Plaudern und Singen den Häuer, der unter dem Schutze der Sicherheitslampe die Aufschlußstrecken im Flötze treibt. Ist ein Flötztheil einmal aufgeschlossen, so verschwinden diese Erscheinungen, aber ein anderer schlimmer Begleiter des Abbaues stellt sich ein: der außerordentlich feine, Alles erfüllende und durchdringende Kohlenstaub, welcher, aus irgend einer Ursache zur momentanen Entzündung gebracht, dem Bergmann nicht minder gefährlich wird als die schlagenden Wetter. Der Betrieb der Bergbaue des Rossitzer Beckens ruht derzeit in den Händen zweier Gesellschaften: der Rossitzer Bergbaugesellschaft und der Liebe-Gottes-Gewerkschaft;
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Volume 17
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Mähren und Schlesien
Volume
17
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1897
Language
German
License
PD
Size
15.42 x 21.88 cm
Pages
750
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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