Page - 489 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17

489 vom Sonuengold umspielt, liegt traumhaft still Freiwaldau, im thaufrischen Kranze grüner Wiesen, in welche die schneeigen Streifen des bleichenden Linnen ihre blendenden Contraste weben. Wohl erheben sich auch hier qualmende Rauchfänge vor ihren Mitgenossen, allein immer noch bescheiden genug, um den farbenhellen Grund nicht mißtönig zu trüben. Glatte Straßen schlängeln sich dnrch die lauschigen Thäler, ans deren baumumbuschten Dorfschaften mancher Kirchthurm zierlich aufwärts strebt. Grandios in ihrer Wirkung auf den Beschauer sind jedoch die majestätischen Berge, die Rücken an Rücken die meilen- weite Runde erfüllen. Der massige Hochschar, die Kuppen des Altvaters, die Urlichknppe, die Kreuzkoppe mit dem lieblichen Annenkirchlein, die Goldkoppe und eine Reihe naher und ferner Berggestalten: sie alle bilden ein steingewordenes Meer waldnmgrünter Wälle, die ein lachender Himmel mit Glanz und Licht überflutet. Bei Freiwaldau gesellt sich der Biela das Staritzbächlein zu, das von Lindewiese herabkömmt. Die Berge, welche den langgestreckten Ort umschließen, zeigen sich bis zn beträchtlicher Höhe bebant und enthalten in ihrem Schoße mächtige Lager von Kalk- und