Page - 491 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17

491 dichtenden Volksphantasie willkommenen Anlaß, die rninenhaften Trümmer mit wnnder- samer Sage zu umspinnen. Nicht uninteressant sind auch die zahlreichen, in die Bergwände eingerisseneu Zer- klüftungen, „die Gräben", durch welche nach Hochgewittern verheerende Wasserstürze niederbrausen. Der köstlichste Schmuck dieser Höhen bleibt jedoch unbestritten das lebendige, grüne Meer von Wipfeln — die prächtigen, quellendurchslüsterten Forste. An ZO.OdO Hektar umfaßt das meist als Hochwald bewirthschaftete Waldareale, das den stolzen Gegend bei Freiwaldau. Hirsch zu seinen Zierden zählt. Neben den bestandbildenden Fichten, Tannen und Buchen repräsentiren eingesprengte Lärchen, Ulmen, Eschen und Eichen einen werthvollen Holz- wuchs. Üppige Jungwälder wechseln mit sänlengeraden Althölzern, bis endlich an der Grenze „der Heiden" nnr mehr die Zwergformen der Baumvegetation ein karges Dasein fristen. Je höher wir kommen, umso geringer wird die Schastläuge des Holzes; dafür bemerkt man eine tief hinabreichende, schirmartig schützende Beastnng und eine äußerst kräftige Bewnrzelnng; nur diese allem macht die Bäume fähig, die Schuee- uud Eislasten des Winters zn tragen und den hier tobeudeu Stürmen wirksam zu trotzen. Jenseits der Baum- region wandelt der Fuß über die ausgedehnten, einsamen Flächen „der Heiden" mit dem