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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17
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Page - 578 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17

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578 Bevölkerung zusammen. Die reichen Waldungen des Landes gewähren dcuGebirgsdörferu, die dem Walde näher liegen, mannigfache Beschäftigung. Schon die Gewinnung des Holzes beschäftigt zahlreiche Bewohner. Die Holzschläger, die gleich Waldbewohnern die ganze Woche hindurch in den höher gelegenen Waldungen zubringen und nnr des Sonntags ihre Familien sehen, sowie die Holzrücker, die auf geradezu gefahrvolle Weife das Holz zu Thal fördern, erwerben sich damit ihren Lebensunterhalt. Und wie viele Leute leben von der Verwerthung des Holzes! Aus den Zapfen der Nadelbäume werdeu zierliche Nippsachen, wie Körbchen, Ziindhölzchenbehälter, angefertigt; die harzreiche Kiefer liefert dem Kienrußhändler das Rohmaterial. Die Tracht des Kienrußherumträgers, des „Käselsrömjuugen", ist heute im Lande nicht mehr anzutreffen. Doch wollen wir die originelle Figur desselben hier festhalten. Der Knabe, im Alter bis zu sechzehn Jahren, trägt eiue schwarze, schildlose Kappe oder eiue Zipfelmütze, eine blaue Tuchjacke vou gewöhnlichem Arbeitsjackenschnitt, schwarze Lederhosen, an den Knöcheln gebunden. Dick- sohlige, mit Absätzen versehene, bis an die Knöchel reichende Schuhe bekleiden die Füße. Ans dem Rücken und in der Hand trägt er die Kienrnßfäßchen, längliche Fäßchen, deren obere Öffnung mit einem Fleckchen bedeckt wird, über welches ein Leinwandstreischen geschoben ist. Die meisten Eigenthümlichkeiten in Tracht nnd Kleidnng sind dnrch den Einfluß, deu das hochentwickelte Verkehrsleben als gewaltige nivellirende Macht auch in unserem Lande übt, gänzlich verschwunden. Solche waren besonderer Schmnck und Kleiderstaat bei Hochzeiten, Tauffeierlichkeiten und Begräbnissen, von denen nnr noch Großvater und Großmutter den horchenden Enkeln erzählen. Wo sich solche Hochzeitstrachten noch finden, geben sie eine Vorstellung alischlesischer Tracht. Dialect der Deutschen. Mannigfaltigkeit liegt im Charakter jeder deutschen Mundart. Selbst in nnserem kleinen Lande, in welchem ausschließlich der schlesische Dialect herrscht, begegnet man, namentlich hinsichtlich der Vocalsärbuug, von Dorf zu Dorf lautlichen Verschiedenheiten. Zwei mund- artliche Typen sind besonders auffallend. Die Bewohner des Flachlandes um Weißwasser, der nordwestlichsten Ecke Schlesiens, um Jaueruig, Weidenan und Zuckmantel, begünstigen infolge tieferen Kehlkopfstandes und mäßig zurückgezogener Lage des Zungenkörpers die tieferen Laute o, u, neigen zu überlanger Dehnung und zur Diphthongirnng der Vocale. Ihre Sprache klingt daher wie die in der größeren, im Osten des Landes gelegenen Sprach- insel um Bielitz dumpfer und breiter. Dagegen ist der Dialect im Berglande, nm Freiioaldan, Würbenthal, Freudeuthal, sowie im Oppalaude weit schärfer, die specifisch schlesischeu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Volume 17
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Mähren und Schlesien
Volume
17
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1897
Language
German
License
PD
Size
15.42 x 21.88 cm
Pages
750
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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