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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17
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«04 Ein schlimmer Geist hauste auch in Lipina bei Friedeck. Dort „unter drei Linden" soll sich ein Schatz befinden, dessen sich drei arme Dorfbewohner um jeden Preis bemächtigen wollten. Sie gruben mit Manneskraft. Um Mitternacht stießen ihre Hacken auf einen harten Gegenstand, so daß die Funken stoben. Die Männer erbleichten, der Schreck schüttelte ihre Glieder und da steht vor ihnen ein Mann in hochrothem Gewände. Sein Bart war weiß wie frisch gefallener Schnee, in der Hand hielt er einen Strick und mit rauher Stimme frägt er: „Wen von euch soll ich zuerst hängen?" Da besannen sich die armen Leute nicht lange auf die Antwort und jagten, so schnell sie konnten, davon. In vielen Ortschaften Schlesiens wird noch an das sogenannte Alpdrücken (mora) geglaubt. Ein armer Schuster wußte sich keinen Rath, um sich von dem ihn drückenden Alp zn befreien. Die Leute riethen ihm, den Alp, wenn er ihn wieder anfiele, zu packen und festzuhalten. Und als der Alp wieder kam, packte ihn der Schuster; es war aber eine Katze, die der Schuster mit einem Nagel an die Wand anschlug und sodann die ganze Nacht ruhig schlief, ohne vom Alp gedrückt zu werden. Als der Schuster morgens die Augen aufschlug, sah er an der Wand ein altes böses Weib aus dem Dorfe hängen. Die 2Nusik. In der allgemeinen Entwicklung der Musik spielt das kleine Schlesien selbst- verständlich eine nur bescheidene Rolle. Beglaubigte Nachrichten über Musik in Schlesien beginnen erst mit dem XVI. Jahrhundert. Damals fand auch in Schlesien der bürgerliche kunstgerechte Meistergesang Eingang, damals — unter dem Einflüsse der Reformation — gelangte hier auch das Kirchenlied zu reicherer Entfaltung, während für das musikalische Bedürfniß der Bauern bei „Kirmeß", Tanz und Sang die Banden fahrender Musikanten sorgten. Auch hier legten damals die Stadtverwaltungen, insbesondere in den königlichen Städten einen besonderen Werth auf gute Musik. Es kam das Institut der Stadtkunstpfeifer oder Thuruermeister in Aufnahme. Nach der Versicherung Liechtsteius vom Jahre 1685 wurde im XVII. Jahrhunderte „sowohl die Vocal- als die Instrumentalmusik in Schlesien mehr als gemein betrieben und darinnen die Jugend frühzeitig unterrichtet". „In den herrlichen Gymnasiis, da öffters in denen Ober-Anditoriis über 100 Alumni und unter denen vortreffliche Ingenia stndiren, befanden sich vielmahls kaum 20 in der Mnsic Unerfahrene." „In den Städten gehen viel betagte Bürger mit zu Chor uud machen ihnen die in ihrer Jugend erlernte Mnsic erst recht zu nutze." „Vor diesen gab es auch in Schlesien sogenannte Meistersänger, welche öffentlich in den Städten aufs den Rathshäusern zusammen kämmen und mit Gesängen certirten. Eben das sind die Ursachen, dass man in Schlesien insgemein mehr als anderswo in den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Volume 17
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Mähren und Schlesien
Volume
17
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1897
Language
German
License
PD
Size
15.42 x 21.88 cm
Pages
750
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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