Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17
Page - 621 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 621 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17

Image of the Page - 621 -

Image of the Page - 621 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17

Text of the Page - 621 -

621 Vwstivi-cka ZIeWkä, deren weitere Bände die Geschichte und Topographie Schlesiens behandeln. Demselben Zweck dient auch der Vöstnik >laties Opavske, der ein wissen- schaftliches Leben anzuregen strebt. Die Erzählung und den Roman Pflegt Slämas Der böhmische Dialect im Troppau'scheu, beeinflußt durch Zuzüge von Ansiedlern aus den polnischen Fürstenthümern sowohl nach dem dreißigjährigen Kriege als nach der Theilung Schlesiens, hat ein altböhmisches Gepräge, weil des Umlautes entbehrend und über die Laute s und ?> verfügend. Polnische Ausdrücke werde«, z. B. mitre^s, in die böhmische Lautlehre entweder richtig in mitruÄk oder unrichtig in mitraxit,' umgegossen. Ähnlich ergeht es böhmischen Worten in dem polnischen Antheile. An der Sprachgrenze selbst braucht man nicht zu staunen, wenn eine Kellnerin im polnischen Dorfe kuselc cieleciny anbietet, da man im böhmischen Dorfe wiederum kaxvalsk tölaeeko höreu kann. Der Keuuer der Lautlehre läßt sich nicht beirren. Die polnische Literatur. Die Polen Schlesiens zählen gegenwärtig 178.099 Seelen, sind somit ein geringer Bruchtheil jenes großen Ganzen, dessen österreichischer Antheil seine Sitze in Galizien und seinen geistigen Mittelpunkt in Krakau findet. Selbstverständlich nahmen sie an allen den geistigen Regungen, die dnrch Jahrhunderte von dem so nahe gelegenen Krakau ausgingen, den regsten Antheil, wenn uns auch directe Nachrichten über literarische Vorgänge, deren Schauplatz gerade Schlesien gewesen, fehlen. Nur mit Rücksicht auf den Gesammtentwick- lnngsgang der polnischen Literatur könnten wir auch für Schlesien drei Perioden ansetzen. In der ersten Periode, welche mit der Einführung des Christenthums in Schlesien beginnt und bis gegen das Ende des XV. Jahrhunderts dauert, kann von einer eigentlichen Literatur keine Rede sein. Die lateinische Sprache war in dieser Zeitperiode fast ausschließ- lich im Gebrauch, die Landessprache barg ihr stilles Dasein in der niederen Hütte des Landmannes und blieb in ihrer Abgeschlossenheit rauh und ungefügig. Die Bildung des Volkes stand auf einer sehr niedrigen Stufe. Während in anderen Ländern die Pfarr- nnd Klosterschulen eine segensreiche Thätigkeit entfalteten, sind im Herzogthnm Tefchen bis gegen das Ende des XIV. Jahrhunderts trotz der entgegengesetzten Behauptungen neuerer Schriftsteller keine Spuren von der Existenz solcher Schulen zu finden. Die Geistlichen beschränkten ihre Thätigkeit auf das religiös-kirchliche Gebiet und richteten ihr Hauptaugenmerk anf die Milderung der rohen Sitten des Volkes, das die Fesseln des Heidenthums noch nicht völlig abgestreift hatte. Gleichwohl übte die Kirche einen Einfluß auf die Sprache des Volkes durch Abhaltung von Predigten und durch Einführung mancher
back to the  book Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Volume 17
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Mähren und Schlesien
Volume
17
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1897
Language
German
License
PD
Size
15.42 x 21.88 cm
Pages
750
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild