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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17
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Page - 654 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17

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654 wechseln auf dem Raume von wenigen Quadratmeilen ab mit fruchtbaren weiten Thälern, mit dunklen Waldeshöhen und mit den sumpfigen Mooren des Tieflandes. Der Haupt- charakter der Landschaft ist indeß doch der des Mittelgebirges und Hügellandes; Erhebungen in die Hochgebirgsregion sind ebenso selten wie die vollkommene Ebene. Wird vom Oderthale, jenem breiten Einschnitt zwischen den Beskyden und den Sudeten, mit welchem Mähren in unser Kronland hereinragt, abgesehen, so stellt sich Schlesien als ein Keil dar, der von Südosten nach Nordwesten in eine Spitze verläuft und dessen süd- westliche, südliche und zum Theil auch östliche Seite durch einen Gebirgskamm — mit den höchsten Erhebungen des Landes — gebildet wird. Dieser Grenzgebirgszug fällt im Allgemeinen gegen das Innere des Landes — nach Norden zu — ab, indem er theils sich weit erstreckende, oft bis an die jenseitige Grenze hinausgehende Ausläufer vorschiebt, theils allmälig in mittelhohes Berg- und Hügelland und endlich in die Ebene übergeht. Die Hauptflüsse beider Landestheile — im Westen die Oppa, im Osten die Weichsel — nehmen eine zum südlichen Grenzkamm parallele Richtung an; die meisten ihrer Neben- und Zuflüsse fallen vom Gebirgsrücken gegen die Ebene im Norden und Nordosten herab. Das Relief des Landes ist maßgebend für die Art der Bodencultur. Im Gebirge herrscht die Forstwirtschaft vor, in den Vorbergen hält sie der Landwirthschaft das Gleichgewicht und erst im Hügel- und Flachlande tritt sie immer mehr zurück und läßt den Feldbau zur vollen Geltung kommen Der westliche Theil des Landes — Oberschlesien — hat im Allgemeinen einen viel gebirgigeren Charakter als der östliche — Niederschlesien, — in welchem das eigentliche Bergland wohl nicht viel mehr als den vierten Theil der Gesammtfläche einnimmt. Schlesiens schmaler Landstreifen ist, wie schon erwähnt, durch das mährische Gesenke getheilt; Ostschlesien ist fast ganz von Slaven bewohnt, während Westschlesien eine weitaus vorwiegend deutsche Bevölkerung hat. Die Konfiguration des Landes sowie die sprachliche Verschiedenheit seiner Bewohner sind die Ursache, daß beide Landestheile sich ziemlich selbständig entwickelten. Dieser Eigenart muß auch in der Beschreibung der landwirth- schastlichen Verhältnisse Rechnung getragen werden; wir wollen daher Westschlesien und Ostschlesien getrennt schildern. Westschlesien ist zum weitaus größeren Theile Berg- und Waldland; beiläufig ein Viertel nur gehört der Hügelformation und der Ebene an. Die Produetionsbedingungen für die Landwirthschaft sind im Allgemeinen nicht günstig. Abgesehen von dem für die Agricultur wenig geeigneten Bodenrelief machen langwährende Winter in den Hochlagen und die zumeist herrschenden Nord- und Nordost- winde, gegen welche das Land ganz offen liegt, das Klima rauh, in den günstigen Lagen des Flachlandes kaum gemäßigt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Volume 17
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Mähren und Schlesien
Volume
17
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1897
Language
German
License
PD
Size
15.42 x 21.88 cm
Pages
750
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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