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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17
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Page - 659 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17

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659 und als Folge Nothstand der Landbevölkerung herbeiführen. Der lange, ranhe Winter verkürzt die Arbeitszeit auf dem Felde, was für den Landwirth um so empfindlicher ist, als die fchwereu, lehmig-thonigen Böden meist vierspännig gepflügt werden müssen. Die Haltung von Gespannkrast muß daher eine größere sein, als es unter günstigeren landwirthschastlichen Verhältnissen der Fall wäre. Der Culturboden Ostschlesiens ist in den Gebirgslagen ein Verwitteruugsproduet des Karpathensandsteins, im Hügel- und Flachlande dort, wo er nicht der Allnvion angehört, ein Lehm, der aus dem Verwitterungs- prodnete des Teschner Schiefers, einem grauen Letten, entstanden ist. Der Kleingrundbesitz umfaßt Großbauerngründe mit 30 bis 50 Joch Fläche, „Gärtlergrüude" mit 20 bis 30 Joch und Häuslergründe mit 10 bis 20 Joch. Von der Gefammtfläche Ostschlesiens (39'5 Quadratmeilen) nimmt der Großgrundbesitz eine Fläche von 16 9 Quadratmeilen, also circa 43 Procent ein, während 57 Procent auf Kleingrund- besitz, Straßen, Flußläufe u. f. w. entfallen. Ostschlesien kann seiner Terrainformation nach in drei Zonen getheilt werden. An die im Südosten gelegene Gebirgszone schließt sich gegen Nordwesten zu das Hügelland als breiter vorgelagerter Streifen an, welcher in das Flachland übergeht. Die nordwest- lichen Grenzen des Landestheiles Ostschlesien ziehen durch die Niederungen der Oder, Olsa und Weichsel. Diese natürlichen Vorbedingungen führen zu verschiedenen Betriebsweisen der Landwirthschaft; bei der Schilderung der Agricnlturverhältnisse soll hier die vorhin angedeutete Zonentheilung festgehalten werden. Obwohl der Gebirgskranz, der das Land im Süden und Osten umschließt, zumeist bewaldet ist, wird im unteren Theile der Berglehnen, stellenweise sogar auf den Kuppen und Rücken doch Landwirthschaft betrieben. Zwischen Wald und Acker liegen häufig weit ausgedehnte Hutweideflächen mit spärlichem Holzwuchs — Flächen, die zumeist nicht Eigenthum von Einzelbesitzern sind, sondern den Gemeinden oder verschiedenen Sallasch- genossenschasten angehören. Der „Sallasch", die schlesische Alm, meist oberhalb des Waldgürtels liegend, prodncirt nur einen mageren Graswuchs, der zur Sommerweide für Kühe, Schafe und Ziegen benützt wird. Der Sallafchhirt, der häufig selbst Viehbesitzer ist, treibt die gemeinsame Herde, wie der Älpler, im Frühjahr zu Berg und im Herbst wieder zu Thal. Die eigentliche Landwirthschaft des Gebirges ist eine sehr kümmerliche; dem steinigen Boden werden mit unsäglicher Mühe Hafer, spärliches Staudekoru und Kartoffeln abge- rungen. Die Kartoffel ist die specifische Volksnahrung, das weitaus vorwiegende Product der ärmeren Gegenden Schlesiens. Das Gerathen oder Mißrathen der Kartoffel bedingt das Wohl und Weh der breiten Schichten der Bevölkerung; diese Frucht bildet im Verein 42»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Volume 17
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Mähren und Schlesien
Volume
17
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1897
Language
German
License
PD
Size
15.42 x 21.88 cm
Pages
750
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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