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Pinzgauer Vieh angereiht wurde. Der Feldbau hat als typische Fruchtfolge sieben oder
acht Schläge mit zweijährigem Kleegras, Raps und Kartoffelban, Neun landwirthschaftliche
Brennereien verarbeiten die Kartoffelernte der Domäne, und eine Spiritusraffiuerie
rectifieirt den von den Spiritnsbrennereien gelieferten Rohspiritus. Von ganz besonderer
Bedeutung ist das altberühmte gräflich Larifch-Mönnich'sche Vollblutgestüt zu Deutsch-
leuten. Neben der Vollblutzucht im Gestüte werden auf dieser Domäne auch noch edle
Pferde in den verschiedenen Meierhöfen gezogen, da auch die zum landwirthschaftlichen
Betriebe verwendeten Stuten durchwegs vorzügliches und edles Pferdemateriale sind.
Trotzdem die Bewirthschaftung der meisten großen Grundbesitze eine mnstergiltige
ist, sind die Erträge derselben infolge der geschilderten ungünstigen agronomischen
Verhältnisse nur bescheidene. Ungeachtet der Schwierigkeiten aber, mit denen der Land-
wirth selbst in den günstigst gelegenen Theilen Lstschlesieus zu kämpfen hat, wird in der
mittleren Zone des Landes der Boden doch weitaus vorwiegend landwirthschastlich
benützt. Je besser derselbe, desto mehr tritt natürlich der Wald gegen das unter dem
Pfluge stehende Gelände zurück und in den besten Lagen sind es nur noch die Schluchten,
steilen Bachufer und ähnliche Terrainstrecken, welche der Holzzucht gewidmet werden.
Es erübrigt nur uoch, auch dem wenig erfreulichen agricultnrellen Bild, welches
die unterste, nördlichste, allerdings nur sehr schmale Zone bietet, einige Aufmerksamkeit
zu widmen. Diese Landstrecke, eine vollständige Ebene an der äußersten Nordgrenze
Schlesiens, ist in ihrem größten Theile so häufig Überschwemmungen der Weichsel, Oder
und Olsa ausgesetzt, daß die Bodencultur einen sehr extensiven Charakter annehmen
mußte und die Bewohner sich nie aus einer gewissen Armseligkeit emporarbeiten können.
Weite Terrainstrecken bieten nur magere Hntnngen, der Rest der Ländereien wird zum
Anbau von Hafer und Kartoffeln benützt. Hier tritt auch wieder der Wald mehr in seine
Rechte, er bildet gewissermaßen den Grenzwall der südlicheren, glücklicheren Gegenden
gegen das Jnnndationsterrain. Die großen Hutungsflächen werden für die ziemlich
intensive Viehhaltung benützt; fast jeder, selbst der ärmste Grundwirth hält neben anderem
Vieh auch Pferde, die er freilich weniger zum Betriebe seiner Landwirthschaft als zur
Lohnarbeit bei deu verschiedenen Etablissements und in den Forsten verwendet.
Forstwirtschaft.
Schlesien gehört zu den waldreichsten Provinzen Österreichs. Die Fläche der
geschlossenen Forste beträgt 174.110 Hektar oder 33 82 Procent der Gesammtsläche des
Kronlandes. Überdies sind besonders im östlichen Theile von Schlesien ausgedehnte
Hutnngen mit Holzwuchs, sowie zahlreiche kleine Feldgehölze, beholzte Grenzraine und
sonstige Baumpflanzungen zwischen den vielen zerstreut liegenden Gehöften vorhanden,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Mähren und Schlesien, Volume 17
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Mähren und Schlesien
- Volume
- 17
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1897
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.42 x 21.88 cm
- Pages
- 750
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch