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dieser Fabriksstadt von keiner Bedeutung. Von Troppau aus wird die Oppa durch den
„Ersten österreichisch-schlesischen Fischzucht-Verein" (gegründet 1879) mit einigen Edelfisch-
sorten bevölkert, die jedoch erst unterhalb der Einmündung der Möhra in die Oppa
sichtlich zur Geltung kommen.
Weitaus günstiger für die Fischzucht, beziehungsweise die Flußfischerei sind die
Verhältnisse im Flußlauf der Möhra , welche in ihrem Mittel- und Unterlaufe nebst der
Forelle die Äsche, den Aal, den Hecht, die Barbe und andere Fischarten beherbergt. Von
fischereischädlichen Industrien weit weniger behelligt als die Oppa, von nahrungsreichen
Nebenbächen begünstigt, wurde die Möhra vom vorgenannten Fischzucht-Vereine seit
mehreren Jahren zum Hauptwasser desselben erwählt und auch in anerkennenswerthem
Eifer mit Bach-, Lachs- und Regenbogenforellen, sowie auch mit manchen anderen Edel-
fischsorten bevölkert. Im Quellengebiete der Möhra aber sind die Verhältnisse leider nicht
günstiger als in dem der Oppa.
Die Biela, ein Nebenbach der Neiße, ist ebenfalls ein zur Forellenzucht vorzüglich
geeignetes Gebirgswasser, doch führt es von Waldenburg (also kurz nach seinem Ursprung)
bis nach Niklasdorf (also bis zum Übertritt nach Preußisch-Schlesieu) fast ununterbrochen
durch belebte Ortschaften, wo die Forelle sowohl durch Industrien als auch durch zwei-
beinige Feinde gefährdet wird.
Auch der Weidenbach und andere im nördlichsten Theile Schlesiens entspringende
Bäche führen in ihren Quellengebieten zahlreiche Forellen.
Wie bereits erwähnt, müssen sich in fast allen diesen Flußläufen (mit Ausnahme
der Möhra) die Forellen selbst behaupten, da für die Hebung der Fischerei unzureichend
oder gar nicht gearbeitet wird.
Bei weitem erfreulicher steht es in dieser Hinsicht im östlichen Theile Schlesiens.
Tüchtige, regsame Züchter, unterstützt von Herrschaften und fördernden Körperschaften,
waren hier schon seit Jahrzehnten bemüht, die Teichwirthschaft wie die Flußfischerei im
Gebiete des Teschener Kreises emporzuheben. Namentlich waren der Erzherzog Albrecht'sche
Fischmeister Johann Dnbisch (Skotschau), Giebner und Burda (Bielitz) u. A.
sowohl praktisch als literarisch auf dem Gebiete der Fischzucht thätig. Ein Hanptfactor
für den erstaunlichen Aufschwung der Fischzucht im östlichen Schlesien ist die geradezu
einzig dastehende Opferwilligkeit der Kammer Teschen, woselbst in neuerer Zeit vor-
züglich eingerichtete Fischbrutanstalten mit bedeutenden Opfern an Geld und Mühe
begründet wurden, so in Brenna (schon seit 1874), in Jstebna, Weichsel, Moravka,
Mohelnitz und Tyra.
Der „Jagd- und Fischerei-Verein für Ostschlesien" in Teschen wendet seit seinem
Bestehen (1885) der künstlichen Fischzucht und Wiederbevölkerung der Flüsse
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Mähren und Schlesien, Volume 17
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Mähren und Schlesien
- Volume
- 17
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1897
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.42 x 21.88 cm
- Pages
- 750
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch