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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17
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702 Leben bedeutete. Als er nämlich mit einem beladenen Wagen auf das Feld fahren wollte, wurde das Pferd plötzlich scheu, warf ihn zu Bodeu und fuhr mit Wagen und Ladung über ihn hinweg. Vincenz Prießnitz erlitt dadurch eiueu Rippeubruch. Da die von dein beigezogenen Arzte verordneten warmen Umschläge keine Besserung herbeiführten, griff er zum kalten Wasser, durch dessen Anwendung er nach längerer Zeit wieder hergestellt wurde. Seit dieser Heilung war das Vertrauen in die heilkräftige Wirkung des kalten Wassers bei Prießnitz fest und unerschütterlich geworden und seit dieser Zeit datiren auch seine vorzüg- lichsten Erfahrungen auf dem Gebiete der Wasserheilkunde. Sobald er von Quetschungen, Verrenkungen, Verstauchungen und anderen äußeren Verletzungen erfuhr, empfahl er seinen Patienten dringend die Anwendung von kaltem Wasser, und bei dem Umstände, als seine Euren in der Regel von dem gewünschten Erfolge begleitet waren, konnte es nicht fehlen, daß sein Name rasch bekannt und Prießnitz überallhin zu Hilfe gerufen wurde. Die Mittel, mit denen er seine Patienten heilte, waren kaltes Wasser, frische Luft und Bewegung. Trotzdem wurde er von den Ärzten stark angefeindet und hatte namentlich in den ersten Jahren seiner Thätigkeit manchen Strauß mit denselben anszusechten. Allein er ließ sich dadurch keineswegs abhalten, auf der eingeschlagenen Bahn weiter fortzuschreiten und seine Erfahrungen nach wie vor in den Dienst der leidenden Menschheit zu stellen, und der Lohn blieb nicht aus. Jene, welche durch das neue Heilverfahren Genesung gefunden, wurden bald eifrige Verfechter desselben, so daß Prießnitz bei seiner Ausdauer endlich die Genugthuung hatte, zu sehen, wie seine erbittertsten Gegner selbst an seiner Seite kämpften und sein System warm vertheidigten. Im Jahre 1838 endlich, als der von der kaiserlichen Hofkanzlei in Wien nach Gräfenberg entsendete Ministerialrath Freiherr von Türkheim sich über die Thätigkeit und über die Heilmethode Prießuitz's günstig ausgesprochen hatte, wurde die Bewilligung ertheilt, daß die Wasserheilanstalt in Gräfenberg unter der Leitung ihres Gründers fortbestehen dürfe. Der Ruf dieses Unternehmens drang bis in die entferntesten Gegenden, und Gräfenberg beherbergte bald Eurgäste aus aller Herren Länder. Nicht blos aus allen Staaten Europas, sondern auch aus außereuropäischen Staaten kamen Kranke nach Gräfenberg, um daselbst Linderung ihrer Schmerzen und Heilung von ihren Leiden zu suchen. Die Zahl der Kranken, welche nach Gräfenberg gingen, nahm so rasch zu, daß die Frequenz bald auf 2000 Personen in einem Jahre stieg. Das starke Anwachsen der Besucher Gräsenbergs kann nicht Wunder nehmen, wenn man bedenkt, welch staunenswerthe Erfolge der unvergeßliche Prießnitz bei der Behandlung seiner Kranken erzielte. Wie Dr. I. E. M. Selinger in seiner Lebensbeschreibung des Vincenz Prießnitz nnd Johann Ev. Engel in seiner Broschüre „Vincenz Prießnitz und dessen Nachfolger Josef Schindler an der Heilanstalt auf dem Gräfenberg in österreichisch Schlesien"
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Volume 17
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Mähren und Schlesien
Volume
17
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1897
Language
German
License
PD
Size
15.42 x 21.88 cm
Pages
750
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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