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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18
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32 Gefäßchen sind gewöhnlich aus demselben Material der Form der Urnen nachgebildet. Bei vielen finden sich statt der Henkel Löcher an der Öffnung des Gefäßes, zum hindurchziehen einer dünnen Schnur. Hübscher sind die aus feiner Masse gefertigten Henkelschalen, manche von sehr eleganter Form, mit Graphit geschwärzt und an der Biegnng des Bauches mit gegenübergestellten linsenförmigen Eindrücken und von diesen beiderseits parallel hinab- lansenden Linien verziert. Manche Schale ist selbst inwendig mit halbkreisförmigen Linien deeorirt. Übrigens bestatteten, wie in unseren Tagen, so auch in der Bronzezeit die Wohl- habenderen ihre Todten mit größerem Staat und Lnxns. Dagegen sehen wir oft, daß selbst das Untertheil eines zerbrochenen Topfes gut genug ist, um als Urne zu dienen. Darin hinterlegte der arme Mann die nicht weniger theuren Überreste seines Todten, denen er statt eines Bronzegegenstandes hänfig nur einen aus einer Topfscherbe gemachte Spinnwirtel oder einen herzförmigen Kieselstein beilegte. So arm an Bronzegegenständen die aus der Durchforschung der oberungarischen Urnenfelder stammende Beute ist, so reich und werthvoll sind uusere Schatzfunde. Diese Schatzfnnde können in zwei Hauptklassen geordnet werden. In die erste wären jene zu verweisen, die bei feindlichen Einfällen durch die von ihren Wohnsitzen verdrängten Wanderstämme, oder die mit diesen Gegenständen Handel treibenden Ansässigen oder Fremden verborgen wurden. In die zweite Classe jene, die in einzelnen Niederlassungen der Bronzezeit, als Überreste von Gußwerkstätten, nach dem Untergange der Niederlassung unter deren Trümmern erhalten blieben. Oberungarn besitzt einen Reichthum von Schatzfunden beider Arten. Ans diesen Funden stammen die prächtig verzierten bronzenen Schwerter, Lanzen- und Pfeilspitzen, Kronen, Hals- und Armringe, Fibeln, Ringe und verschiedenartige Bronzeschmuck, die in der archäologischen Abtheilung des Nationalmuseums, aber auch in öffentlichen und Privatsammlungen der Provinz massenhaft vorkommen. Josef Hampel zählt in seinem trefflichen Werke: „Die Denkmäler der Bronzezeit in Ungarn" gegen dreihundert solche Funde auf, von denen hundert dem eigentlichen Oberungarn angehören. Damit aber halten wir die Statistik der oberuugarischen Bronzefunde noch keineswegs für erschöpft. Wie viele solche Schätze sind verschleudert worden und wie vielen einzelnen Objecten begegnet man in dem erwähnten Werke selbst, die offenbar aus derartigen kleineren, in die Aufzählung nicht aufgenommenen Schatzfunden herrühren. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, an dieser Stelle sämmtliche bekannte Schatzfnnde Oberungarns aufzuzählen; dennoch ist es hier am Platze wenigstens jener Fundorte eingehender zu gedenken, die für die Prähistorik Ungarns besondere Wichtigkeit haben. Da ist denn an erster Stelle der Schatz zu erwähnen, der an der Grenze der Dörfer Medvedze und Kraßnahorka im Ärvarer Comitat schon zu Anfang der Vierziger-Jahre
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Volume 18
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (5)
Volume
18
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
15.02 x 21.71 cm
Pages
462
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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