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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18
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Page - 170 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18

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170 dem Orte und der Geberde angemessene Großartigkeit; zwischen ihnen befindet sich, als Schmuck der Bogenscheitel, je eine überaus reiche Cartouche. An dem Gewölbe bilden kühn gebogene Ornamente drei ovale und über der Empore ein rnndes Feld, in denen al fresco Scenen aus dem Leben Johannes des Täufers gemalt sind. Jede Kapellen- wölbung ist anders verziert, alle aber übertreffen an Reichthum das Schiff und das Sanctuarium. Die Formen des Ornaments sind mitunter roh, seine Pracht geht zum Theil ins Übermaß, doch ist am Kreuzgewölbe der Kapellen mit richtiger Empfindung das coustruetive Element hervorgehoben; das Ganze ist eine harmonische und Phantasie- reiche Schöpfung, so daß das Innere der Kirche eine ebenso einheitliche als großartige Wirkung macht; sie ist die vollkommenste Leistung des Barockstils in Ungarn. Der bis an das Gewölbe des Sanctuariums aufsteigende Hochaltar ist ein ungeheures dreistöckiges Gebilde, dessen Säulen, Gesimse und Statuen von Gold strahlen; Kunstwerth hat er keinen. In der Sacristei hängt ein in Öl gemaltes Brustbild, das laut Inschrift den Erbauer der Kirche, Peter Spaz, im Alter von dreißig Jahren (1637) darstellt. Eine Überlieferung meldet, er sei aus Furcht, daß das Bauwerk im Verhältniß zu seiner Größe nicht fest genug wäre, zum Selbstmörder geworden. Vom Meister des Stuckornamentes ist nichts bekannt, doch läßt sich aus dem Äußern der Kirche schließen, daß er und der Baumeister nicht eine Person sein konnten. Von der Barockkunst sind im Oberlande noch zwei Denkmäler dieser Art vorhanden. Das eine ist die durch Georg Lippay, Erzbischos von Gran, für die Jesuiten erbaute, jetzt den Piaristeu gehörige Kirche zu Trentschin, das andere eine Kapelle der Pfarrkirche zu Zborö, die im Jahre 1662 auf Kosten Ladislaus Räköczys erneuert wurde. Beide sind im Innern reich mit Stuck verziert, können sich jedoch mit der Großartigkeit der Tyruauer Kirche nicht messen. Die Domkirche zu Neutra wurde 1622 bis 1644 durch Bischof Johann Telegdy an Stelle der älteren erbaut; sie ist ein ziemlich einfacher und im Laufe des XVIII. Jahr- hunderts theilweise umgewandelter Barockbau. In einem Seitenschiffe, das nm etliche Stufen tiefer liegt als das Hauptschiff, ist der Altar 1662 durch Johann Pernegger angefertigt. Er ist vermöge seiner correcten Formen eines der schönsten Barockwerke. Das Hauptfeld zeigt zwischen rothen Marmorpilastern die in Kelheimer Stein gemeißelte Kreuz- abnahme, während die Predella ein Relief der Grablegung enthält. Der imDienste der Gegenreformation hier heimisch gewordene Jesuitenorden entwickelte im XVII. Jahrhundert so wenig als die übrigen Mönchsorden eine bedeutendere Bau- thätigkeit. Die Tyruauer Franziskanerkirche wurde um 1620 durch Peter Pazmäny, die Preßbnrger Barmherzigenkirche im Jahre 1666 durch Georg Szelepcsenyi, die Kaschauer Jesuiten-, jetzt Prämonstrateuserkirche 1682 durch Sophie Bathory, Witwe Georg
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Volume 18
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (5)
Volume
18
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
15.02 x 21.71 cm
Pages
462
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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