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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18
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Page - 236 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18

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236 einige gibt es noch jetzt, doch bauen sie nur noch kleinere Schiffe und Plätten. Die meisten Familien von Schiffszimmerlenten sind bei Eröffnung der Altofeuer Schiffswerft? uach Budapest übergesiedelt. Auch die Weberei und Knopfmacherei stand in Blüte. Ende des vorigen Jahrhunderts wohnten hier noch 43 wohlhabende Webermeister, jetzt sind sie ausgestorben. Bei so großem Handel und Verkehr mußte der Wohlstand der Stadt von Tag zu Tag zunehmen. In dieser Blütezeit war noch der Spruch gang und gäbe: „Der Komorner ist ein Herr, der Raaber nur ein Mensch." Aus dieser glücklichen Zeit schöpfte Jökai, ein Sohn Komorns, den Stoff zu seinem viele historische Daten enthaltenden Roman: „Der Goldmensch". Neben dem geschäftlichen Gebiete spielte Komorn im XVIII. Jahrhundert auch auf dem literarischen eine Rolle. Der dortige reformirte Geistliche Josef Peezeli gab daselbst die wissenschaftliche Zeitschrift: ,Nin<Ienes (ZMAeinenx- (Miscellensammluug) heraus, und er und seine Genossen bereicherten die ungarische Literatur bloß iu den Jahren 1791 bis 1792 um mehr als 20 Bände ihrer Werke. Die in stetiger Entwicklung begriffene Stadt wurde selbst durch öfters wiederholte Elementarschäden nicht zurückgeworfen. Im Frühling 1809 hatte sie eine Überschwemmung mit Eisgang zu überstehen; 1810 und 1822, sowie in den Dreißiger-Jahren, wurde sie wieder durch Erdbeben beschädigt. Sie erholte sich rasch wieder. Als aber der Beginn der Dampfschiffahrt dem Zugschiffsverkehr ein Ende machte und auch der Getreidehandel sich andere Plätze suchte, da war der Handel Komorns rninirt, die Ereignisse von 1848 bis 1849 richteten dann die Stadt fast gänzlich zu Gruude. Am 17. September 1848 brach bei stürmischem Wetter eine Feuersbrunst aus, welche nicht nur die ganze Stadt, sondern auch die auf der Donau liegenden Schiffe einäscherte. Der Schaden belief sich auf 1,119.659 Gulden. Diesem furchtbaren Schlage folgte das Wüthen der Cholera, dann im Frühling 1849 das Bombardement der Stadt, welches 40 Tage währte. Diese traurigen Ereignisse untergruben den alten Reichthum und die einstige Blüte Komorns. Noch 1847 hatte es über 20.000 Einwohner, 1850 nur noch 11.214. Dabei gingen Handel und Gewerbe, die so hoch gestiegen waren, sozusagen gänzlich ein. In demselben Grade, in dem Komorn sank, hob sich sein Nebenbuhler, das einst verspottete Raab, das nicht nur den Getreidemarkt, sondern den ganzen Handel Komorns an sich riß. Zu alledem kamen noch die Hochwässer von 1876 und 1880, die der vielgeprüften Stadt abermals beträchtlichen Schaden zufügten. Nach der Überschwemmung von 1880 wurde auf Anregung und mit Unterstützung des damals iu Komorn wohnenden Erzherzogs Johann Salvator der den Festungsbereich sichernde Donannferdamm ausgebaut.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Volume 18
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (5)
Volume
18
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
15.02 x 21.71 cm
Pages
462
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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