Page - 265 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18
Image of the Page - 265 -
Text of the Page - 265 -
265
Die nordöstliche Fortsetzung des Brezovö ist das Nedzogebirge, das sich bis zum
Waagthal erstreckt, wo es zwischen Neustadtl (Ujhely) und Csejte eine massive Bergwand
bildet. Nördlich von Csejte streckt es einen völlig kahlen Ast aus, der trichterförmige, mit
einer Thonschichte bedeckte Vertiefungen ausweist und ein richtiges Karstbild darbietet.
Burg Csejte steht auf einem der unteren Kreideformation angehörigen Dolomitfelsen;
im XIII. Jahrhundert erbaut, war sie im XV. ein bedeutendes Bollwerk des Waag-
thales. Später fiel sie der Familie Orßägh zu, deren letzter Sproß Nikolaus in der
Ortskirche ruht. König Maximilian I. gab sie der Ursula Kanizsai, im Tausch für die
Das Schloß zu Brunöcz.
Beste Kanizsa. Ihr Sohn war Franz Nadasdy, dessen Gemalin, Elisabeth Bäthory,
die Burg zum Schauplatz der nur zu berüchtigt gebliebenen Greuel machte, die sie an
Mädchen und jungen Frauen verübte. Der Vormund ihres Sohnes, Emerich Megyeri,
machte den Palatin Georg Thnrzö aus diese gräßlichen Unthaten aufmerksam, worauf
der Palatin am 29. December 1610 plötzlich in Csejte erschien und die Unholdin auf
der That ertappte; sie wurde eingekerkert und starb in der Haft, 1614. Die Herrschaft,
welche 15 Gemeinden umfaßte, kam an die Homonnay, dann an die Erdödy; jetzt gehört
sie zum Theil dem Baron Gustav Springer, zum Theil aber der Gräfin Eleonore
Grävenitz, geborene Zay.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (5), Volume 18
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (5)
- Volume
- 18
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1898
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.02 x 21.71 cm
- Pages
- 462
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch