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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18
Page - 338 -
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Page - 338 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18

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338 Blatnicza zugewandte Bergflanke enthält eine große, aus drei Höhlungen bestehende Grotte, wo Knochen urweltlicher Thiere gefunden wurden. Aus dieser Grotte dringt die Lust zuweilen unter starkem Pfeifen heraus, daher glaubt das Volk, hier befinde sich der Hauptsitz der Winde. Diese Mazarnya-Höhle hat am jenseitigen Berghang ein Seitenstiick, die Tnsna-Höhle. Oberhalb Blatniczas liegt in amnnthiger Gegend das stattliche Dorf Neczpal mit einer Papierfabrik, die aus Holzcellulose Packpapier und Papiersäcke erzeugt. Das neue, im Barockstil erbaute Schloß der Familie Justh ist von schönem Park umgeben, in dem man das Grab des letzten Barons Petröczy sieht, der als Truppenführer in Diensten Tökölys und später Franz Räköczys II. thätig war. Die evangelische Kirche ist eine der ältesten. Der durch den Ort laufende Bach friert niemals zn. Weiter nördlich liegen einige Dörfer hoch oben zwischen den Felsrippen des kleinen Borisovo (1023 Meter). Ist man am Lißeczberge vorbei, von dessen begrastem Gipfel die Aussicht bis Roseuberg und Arva reicht, so erblickt man den Burgberg von Szklabina, an dessen Süd- abhang ein Sauerbrunn entspringt. Die Burg aus dem Gipfel war einst sehr umfangreich; Lndwig der Große, Sigismund und Ferdinand I. weilten daselbst, und in unruhigen Zeiten bot sie der umwohnenden Bevölkerung Zuflucht. König Ferdinand I. gab die Burg 1561 dem Geschlechte Revay. Die im XVII. Jahrhundert erbauten Theile sind noch bewohnbar; in einer Räumlichkeit des Obergeschoßes werden Alterthümer aufbewahrt; die obere Burg ist Ruine. Unterhalb liegt die blutarme Gemeinde Szklabina-Väralja, die vom Kalk- brennen lebt. Weiter unten liegt, von mächtigen Bergen und wohlgepflegten Tannenwäldern umgeben, das wildromantische Kis-Selmecz. Es ist Hauptort der 14.000 Joch großen Majoratsherrschaft der freiherrlichen Familie Revay, die seit zwanzig Jahren diese recht rauhe Wildniß überraschend verschönert hat. Das große alte Schloß ist durch sein Archiv und viele Alterthümer berühmt, im Thale dahinter dehnt sich ein großer Park mit hundert- jährigen Weißtannen, mit wilden Birnbäumen, Strobnsgruppen und seltenen k'aAus s^Ivatica atropurpurea. Links vom Parke, auf dem Plateau zwischen dem Szvinjacza und Dzeleez, befindet sich in 600 Meter Meereshöhe eine aus 16 Teichen bestehende Forellenzucht. Den gegenüber liegenden Borova bedeckt ein Wildpark, der viel Hirsche und Rehe enthält. Nordwestlich von Szklabina befindet sich am Tnröczflusse und der ungarischen Staatseisenbahn in anmnthiger Lage die alte Ortschaft Tnröcz-Szent-Marton. Sie ist nicht groß und hat blos 2500, meist evangelische Einwohner, ist aber wohlhabend und Hauptort des Comitats. Die Häuser sind meist altväterisch und ebenerdig, doch fehlt es nirgends an Zeugnissen des Wohlstandes und Fortschritts. Es gibt da Fabriken von gebogenen Holzmöbeln, Leder, Essig, Spiritus und Bier, dazu drei Geldinstitute. Die Landwirthschaft ist blühend, die Industrie lebhaft; die Möbelfabrik führt ihre Erzeugnisse
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Volume 18
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (5)
Volume
18
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
15.02 x 21.71 cm
Pages
462
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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