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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18
Page - 350 -
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Page - 350 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18

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350 in malerischen Windungen als Prächtige Kunststraße ins Gajdeler Thal hinabsteigt und nach Privigye weiterzieht; der andere Zweig länft am Fuße des Bäranyberges westwärts und tief in das Bergmassiv hinein, wo am Fuße des Hohlensteins (Üreskö) und des Revän die Gemeinde Münich-Wies (Vriczkö) an der Comitatsgrenze liegt, mit sonderbarer Bevölkerung, die sich für Nachkommen der Sachsen, ja der Gothen hält. Ihre Sprache ist ein Zweig der deutschen Mundart, die sich über Gajdel und Deutsch-Proben bis in das Kremnitzer Gebirge, in die „Hajs" erstreckt, sie ist aber nicht so eigenthümlich. Ihr Typus ist germanisch. Dabei aber wird der Münich-Wieser slovakisch beten, singen und fluchen, ja er hat sich aus dem Slovakischen eigene Wörter mit den Endungen na, ha, ja gemacht; er liebt die Deminutivformen, auch hat er veraltete dentsche Wörter. Es ist ein sehr genüg- sames Völkchen, schon weil die karge Natur dieses rauhen Bergwinkels es daran gewöhnt hat, wo uur die steilen Abhänge etwas Weniges an magerem Erdreich für die Cnltnr bieten, wo alle Arbeit, auch das Pflügen und Einfahren der Ernte durch Menschenkraft besorgt wird, da Pferde und Ochsen in der Gemeinde etwas Seltenes sind. Daneben beschäftigen sich die Leute mit allerlei Holzarbeiten, auch sammeln sie massenhaft Arzneipflanzen, Wurzeln und Beeren, mit denen sie weit herum Hausiren. So gibt es schließlich unter ihnen sogar wohlhabende Leute. Die Ortschaft liegt auch ganz abgesondert, und schon deshalb kommen Heiraten mit Bewohnern anderer Ortschaften kaum jemals vor. Südlich vom Vriczköer Thal befindet sich die Wasserscheide der Eomitate Turöcz und Neutra. Ihr höchster Berg (883 Meter) ist der Zslabik, bei dem Dorfe Hadviga. Hier liegt Windisch-Proben (Töt-Pröna), das Stammnest der Prönay, eine größten- teils evangelische Gemeinde; von hier führt der Weg nach dem schönen Rndener Thale und weiter nach Privigye. Und damit ist das Gebiet des Zsgyärgebirges betreten, das sich zum Nentraer Eomitat hin abdacht und weiter unten, von Szklenö abwärts, aus Granit und diesen begleitenden Kalkgebilden besteht. Die Gegend ist auch hier malerisch. Besonders schön ist das gewaltige Felsenthor des Handlovkabaches, in dessen Umgebung sich Braunkohlenlager finden. Die höheren Gipfel des Gebirges sind der Zsgyär (829 Meter) bei Jaßenova nnd der Horzenovo (962 Meter) östlich von Szkleno, an der Grenze zwischen Turöcz und Neutra. Am südöstlichen Ende des Horzenovo stoßen die Eomitate Bars, Neutra uud Turöcz zusammen. Am Oberlaufe der Turöcz liegt Szklenö, am südwestlichen Ende des Eomitats, eine der wenigen Gemeinden, die in das Turöczcr Slovakeuthum eine deutsche Schattirung hineingetragen haben. Es ist das nördliche End- glied des typischen Schwabenthnms von Kremnitz und wurde zu Zwecken des Bergbaues in diesem rauhen Winkel angesiedelt, wo es an Wald und Weide nicht fehlt, der Acker jedoch nur Hafer hervorbringt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Volume 18
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (5)
Volume
18
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
15.02 x 21.71 cm
Pages
462
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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